Überraschender Fund im Norden: Zeitkapsel taucht nach 149 Jahren wieder auf
Überraschung bei Sanierungsarbeiten an einem Denkmal: Beim Öffnen einer Zeitkapsel aus dem Jahr 1874 sind in Eutin (Ostholstein) historische Münzen gefunden worden.
„Schulden bezahlen funktioniert nicht mit den paar Münzen“, flachste Bürgermeister Sven Radestock (Grüne) am Dienstag nach Öffnung der Bleischatulle auf dem Marktplatz der Stadt in Ostholstein. Darin befanden sich nach erster Sichtung fünf Münzen, darunter neben einem mutmaßlichen Glückspfennig unter anderem eine Gedenkmünze zum Deutsch-Französischen Krieg von 1871 sowie eine Silbermünze.
„Die Kapsel war leider nicht wasserdicht“
Daneben fanden Radestock und Stadtarchivar Jakob Paul Sperrle aber lediglich noch Papierbrei in dem Behältnis, das mit einer Flex zuvor vor Publikum geöffnet wurde. „Die Kapsel war leider nicht wasserdicht“, sagte Sperrle. Für die damalige Zeit sei die an eine Brotdose erinnernde Zeitkapsel aber von guter Qualität gewesen. Allerdings habe das schwere Denkmal die Kapsel beschädigt. Bei Denkmälern seien Zeitkapseln nur selten zu finden, sagte Sperrle. Üblicherweise seien in solchen Kapseln Zeitungen beziehungsweise Briefe enthalten. Sperrle will den Papierbrei trocknen, um ihn später weiter zu untersuchen.
Kapsel ist über 100 Jahre alt
Die Zeitkapsel war bei Sanierungsarbeiten an dem Ehrenmal für die Opfer des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 auf dem Eutiner Marktplatz unter einer Holzplatte gefunden worden. „Die Zeitkapsel wurde dort im September vor 149 Jahren abgelegt“, sagte Radestock.
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Die Stadt überlegt nun, nach Abschluss der Arbeiten an dem Denkmal eine neue Zeitkapsel zu deponieren. (dpa)