Ein totes Schaf liegt auf der Weide
  • Mehr als ein Dutzend Schafe sind bei Bad Sülze Opfer eines Wolfs geworden.
  • Foto: Stefan Tretropp

Schwerer Wolfsriss im Norden: 19 Schafe tot, 15 verletzt

Es war ein schrecklicher Anblick für den Schäfer Ingo Stoll: Auf seiner Weide in Redderstorf bei Bad Sülze (Landkreis Vorpommern-Rügen) hatte ein Wolf zugeschlagen. Überall lagen tote Schafe!

Für Ingo Stoll war es der schlimmste Wolfsriss, den er je erlebt hatte: 16 tote Schafe fand der Schäfer am Donnerstag auf seiner Weide. 15 weitere wurden schwer verletzt. Drei von ihnen mussten später eingeschläfert werden.

Schäfer aus Mecklenburg-Vorpommern fordert Abschuss des Wolfes

Bereits zwei Mal war die Herde von Stoll allein in diesem Jahr von einem Wolf angegriffen worden. Einmal im Januar und einmal im März kurz vor Ostern. Dabei hatte Stoll schon längst vorschriftsmäßig einen Elektrozaun rund um die Weide aufstellen lassen. Gebracht hat das wenig: Wölfe finden trotzdem einen Weg – entweder indem sie oben drüber springen oder indem sie unten durchkriechen.

Dem Schäfer reicht es jetzt: Stoll fordert im NDR den Abschuss des Raubtiers und hat bei den Behörden eine sogenannte „Entnahme“ des Wolfs beantragt.

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Der Schafhalter, dessen Herde 1300 Tiere umfasst, fühlt sich schon lange von den Behörden allein gelassen. Im Jahr 2021 hatte er eine Ladung toter Schafe in der Stralsunder Innenstadt abgelegt, um gegen die mangelnde Unterstützung gegen den Wolf zu protestieren. Kürzlich zog er mit 400 Schafen über eine Bundesstraße, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

Zwar ist der Wolf Mitte März in das Jagdrecht Mecklenburg-Vorpommerns aufgenommen worden. Über einen Abschuss wird jedoch weiter im Einzelfall entschieden. Seit dem Auftauchen der ersten Wölfe im Nordosten 2006 hat die Anzahl stetig zugenommen. Aktuell wird von 18 Rudeln ausgegangen. Die Risse nehmen entsprechend zu. Zäune oder auch Hunde helfen wenig. (ng)

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