Stürme spülen Sand weg! Wie geht es unseren Lieblingsstränden?
Ausflüge zum Strand und Ausspannen in Strandkörben, sobald das Wetter endlich besser wird? Auf unseren liebsten Nordsee-Inseln sieht es danach nicht mehr aus. Die Stürme der vergangenen Tage setzten den Erholungsoasen ordentlich zu – und spülten teilweise ganze Strandabschnitte davon.
So verlor die Insel Baltrum in der Nordsee durch die Stürme „Ylenia“ und „Zeynep“ ganze 90 Prozent des Hauptstrandes – ein Schock für Anwohner:innen und Baltrum-Fans. Eine etwa fünf Meter hohe Abrisskante zieht sich nun über 600 Meter den einstigen Strand entlang, teilt die Gemeinde- und Kurverwaltung Baltrum mit.
Meterhohe Abbruchkante an beliebtem Nordsee-Strand
Bis an den Dünenkörper sei der Strandabschnitt zwischen Surfstation und dem sogenannten Strandaufgang Ost abgespült worden. Drei Strandzugänge sind gesperrt, weil kaum Strand vorhanden ist, heißt es.
- hfr / Gemeinde- u. Kurverwaltung Baltrum Knapp 600 Meter lang zieht sich die Abrisskante auf Baltrum. Von Strandaufgang der Surfstation bis zum sogenannten Strandaufgang Ost wurde der Strand abgetragen.
- hfr / Gemeinde- u. Kurverwaltung Baltrum Magerer Strand auf Baltrum. Die Stürme "Ylenia" und "Zeynep" trugen massenhaft Sand ab.
Das ist nicht nur ein herber Schlag für die Infrastruktur der Insel, sondern kann auch gefährlich sein: „Es wird dringend geraten, sich weder auf noch unter der Kante aufzuhalten“, so die Pressestelle der Insel. Wie hoch der Substanzverlust ist, werde noch vermessen. Zu Schaden gekommen sei auf der Insel durch die Stürme niemand.
Harm Olchers, parteiloser Bürgermeister von Baltrum, wünscht sich vom Land nun schnelle und unbürokratische Hilfe zur Wiederherstellung des Badestrandes. Auch Konzepte und Ideen für die Zukunft seien „mit dem Fokus darauf, wie wir künftig mehr Sand außerhalb der Sturmflutsaison an unseren Stränden sichern bzw. festhalten können“, nötig.
Stürme setzen Nordsee-Inseln zu
Auch die Insel Sylt wurde von den Stürmen in die Gurgel genommen: Wie „Der Westen“ berichtet, wurde auch auf dieser Nordsee-Insel ein großer Teil des Strandes abgetragen. Neben den anderen Inseln traf es Wangerooge und Langeoog besonders hart.
Gegenüber dem NDR berichtet Wangerooges Bürgermeister Marcel Fangohr (parteilos) ebenfalls von einem Strandschwund von 90 Prozent. Auf eigene Kosten müsse die Inselgemeinde den Badestrand nun wieder aufschütten.
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Auch auf Langeoog zeigen sich beim Strand-Spaziergang aktuell krasse Szenen: „Teilweise haben wir gar keinen Strand mehr“, so Bürgermeisterin Heike Horn (parteilos) zur MOPO. Auch hier reiche eine Abbruchkante bis zu den Dünen – wie viel Sand genau abgetragen wurde, wisse Horn aber noch nicht. „Das wird geprüft, aber es wird nicht weniger als das letzte Mal sein, als vor zwei Jahren 700.000 Kubikmeter Sand abgetragen wurden.“
Es ist klar: Bei den Inseln muss neuer Strand aufgespült werden, sonst müssen zahlreiche Tourist:innen sich im Sommer in den Dünen sonnen. Laut Horn kümmert sich der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (LNWKN) bereits darum. Der Prozess der Aufspülung im Sommer könnte allerdings herausfordernd werden – „wir sind ja nicht die einzige Insel mit starkem Strand-Verlust“, so Horn.
Strandkörbe müssen aufrutschen
„Der höchste Abtrag des Strands ist im östlichen Teil der Insel, dort können keine Strandkörbe mehr stehen“, so Horn. „Deshalb müssen die Reihen mit Strandkörben im Sommer mehr nach Westen ziehen.“ Sobald die Strände der Insel wieder aufgespült sind, scheint dem Sommerurlaub aber nichts im Wege zu stehen.