Ungewöhnlicher Anblick: Bei Hamburg: Hier fährt ein Haus über die Bundesstraße
Rosengarten –
Ein ungewöhnliches Verkehrshindernis auf der B75: Am Wochenende versperrte ein Schwertransporter einige Stunden lang die Straße – an Bord des Transporters befand sich ein ganzes Haus. Ziel des Kolosses war das Freilichtmuseum Kiekeberg.
Das Haus auf dem Lkw wird bald zum Ausstellungsstück im Freilichtmuseum. Der Transport vom ursprünglichen Baugrundstück in Tostedt bis zum Museum war spektakulär.
Ein besonderer Transport: Hier fährt ein Haus über die Bundesstraße
Bereits am Mittwoch begann die Verladung des Hauses in Tostedt, wo das Gebäude 1955 errichtet wurde. Die Prozedur dauerte bis zum frühen Donnerstagmorgen, erst dann konnte das Haus auf den Schwertransporter umgeladen werden, und die Fahrt in Richtung Freilichtmuseum Kiekeberg konnte beginnen.
Für den Transport musste die B75 zeitweise in Abschnitten gesperrt werden. In Kakenstorf blieb der Laster sogar einen ganzen Tag lang stehen, Grund waren die Pausenzeiten für die Fahrer. Die Autofahrer wurden währenddessen über zwei Parkplätze an dem Schwertransporter vorbeigeleitet. Trotz starken Schneefalls nutzten zahlreiche Anwohner die Gelegenheit, um sich das Schauspiel aus der Nähe anzusehen.
Siedlungshaus wird Teil einer einzigartigen Ausstellung
Am Sonntag erreichte das Siedlungshaus aus der Nachkriegszeit dann unbeschadet das Freilichtmuseum und konnte auf seinem neuen Keller abgeladen werden. Das Haus wird nun Teil der Ausstellung „Königsberger Straße. Heimat in der jungen Bundesrepublik“, die das authentische Leben im Nachkriegs-Deutschland veranschaulichen soll.
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„Wir stellen dar, wie Einheimische, aber auch Neubürger die Aufbauzeit erlebten. Viele Menschen fanden eine neue Heimat in der jungen Bundesrepublik. Sie erarbeiteten sich ihren Lebensstandard und ihre Anerkennung hart“, erklärte Museumsdirektor Stefan Zimmermann das Projekt.
Freilichtmuseum bei Hamburg: Am Kiekeberg werden die 60er wieder aufgebaut
Das Siedlungshaus ist eines von insgesamt fünf Gebäuden, die im Freilichtmuseum gezeigt werden, darunter auch eine Tankstelle und eine Ladenzeile. Das Haus, das zuvor im Landkreis Harburg stand, wurde seit den 60er Jahren kaum umgebaut, was durch die Bewohnerfamilie sehr gut dokumentiert worden ist. Besucher können neben dem authentischen Gebäude deshalb bald auch etwas über die Familiengeschichte der Bewohner erfahren.
Nachdem das Haus aufwendig restauriert wurde und im Stil der 1960er eingerichtet ist, soll es ab 2023 den Besuchern des Freilichtmuseums Kiekeberg zugänglich sein. Die Kosten für das Gesamtprojekt „Königsberger Straße“ werden mit 6,14 Millionen Euro veranschlagt und wird durch zahlreiche Förderer und den Bund unterstützt.