Auftrag für die Lebensgefährtin: Untreue bei „Gorch Fock“-Sanierung
Seit Jahren führt die Staatsanwaltschaft Osnabrück bereits Ermittlungen in dem Wirtschaftskrimi um die Sanierung des deutschen Segelschulschiffes. Erst vor rund zwei Wochen hatte sie mitgeteilt, zwei frühere Vorstände der Elsflether Werft wegen Vorteilsgewährung, Untreue, unerlaubter Bankgeschäfte und Insolvenzverschleppung anzuklagen. Jetzt schaltet sich auch die Staatsanwaltschaft Oldenburg ein.
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg führt nun Ermittlungen gegen einen früheren Verantwortlichen der Elsflether Werft in Niedersachsen. Ihm wird vorgeworfen, Aufträge entgegen interner Vorgaben an eine Firma vergeben zu haben, die seiner Lebensgefährtin gehört – und das, obwohl auch günstigere Angebote vorlagen. Dies teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. „Durch diese Untreuehandlung soll ein Schadensbetrag im mittleren fünfstelligen Bereich entstanden sein.“ Zuvor hatte das Nachrichtenportal „The Pioneer“ am Mittwoch über das Ermittlungsverfahren berichtet.
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Die Staatsanwaltschaft Oldenburg machte zu den Einzelheiten des Ermittlungsverfahrens keine weitere Angaben. Wie „The Pioneer“ berichtete, soll der ehemaligen Werftverantwortliche als Projektleiter bei der Schiffssanierung gearbeitet haben. Der Beschuldigte und die Beraterfirma äußerten sich auf Anfrage des Nachrichtenportals nicht zu den Vorwürfen.
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Die Elsflether Werft an der Unterweser hatte ab Dezember 2015 den Hauptauftrag zur Generalüberholung der „Gorch Fock“. Deren Kosten explodierten von geplant zehn Millionen Euro auf schließlich 135 Millionen Euro. In der Diskussion über die hohen Kosten geriet um den Jahreswechsel 2018/19 auch die Unternehmensführung der Elsflether Werft AG in den Fokus. Im Februar 2019 meldete die Werft Insolvenz an. (mp/dpa)