Unverhofftes Geld fürs Land: Fehlerhaftes Testament bringt Frau um sattes Erbe
Kiel –
Geld, Wertgegenstände und manchmal seltsame Dinge – Hunderttausende Euro kassiert das Land Schleswig-Holstein Jahr für Jahr unverhofft als Erbe. Eine besonders große Summe kam im Jahr 2019 aufgrund eines fehlerhaften Testaments zusammen.
Da die Begünstigte aufgrund ihres fehlenden Namens nicht berücksichtigt werden konnte, fiel das Geld ans Land. Es tritt als Erbe in Erscheinung, wenn gesetzliche Erben sowie Testament fehlen oder wenn jemand sein gesamtes Erbe ausschlägt.
Schleswig-Holstein: Fehlerhaftes Testament bringt Frau um sattes Erbe
Um wie viel Geld es sich genau handelte, ist nicht bekannt. Doch ein Vergleich lässt vermuten, dass es um ein ziemlich sattes Erbe gegangen sein muss: Das Land Schleswig-Holstein hat im Jahr 2019 aus sogenannten Fiskalerbschaften 1,45 Millionen Euro eingenommen. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 sind rund 700.000 Euro zusammen gekommen, 2018 waren es sogar nur 382.000 Euro. Das geht aus Angaben des Finanzministeriums auf Anfrage der Deutschen Presseagentur hervor.
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In den vergangenen drei Jahren erbte das Land auch 1,7 Kilogramm Gold, das dann verkauft wurde. Zudem fielen ihm zwei Patente zu – die sich als wertlos erwiesen. „Fiskalerbschaften sind in der Regel keine Goldgruben, sondern bedeuten für das Land viel Arbeit und wenig Profit“, sagte Finanzstaatssekretärin Silke Torp. „Als Land haben wir dann die Aufgabe, alles zu sichten und die Erbschaften aufzulösen.“ Diese Aufgabe nehme das Land verantwortungsvoll wahr.
Schleswig-Holstein erbte auch schon Waffen und Schlangen
Einnahmen des Landes resultieren zum Beispiel aus geerbten Bankguthaben, Versicherungsleistungen, Wertpapieren und dem Verkauf von Grundbesitz, Fahrzeugen, Schmuck oder anderen Wertgegenständen. Manchmal fällt das Erbe aber auch ganz anders aus: Vor Jahren waren es einmal zahlreiche Waffen, die anschließend entsorgt wurden – und fünf Schlangen, die an ein Tierheim gingen. (dpa/mhö)