Windrad
  • Die Windkraftwerke in der Nordsee sind effektiver als die an Land.
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Windräder in der Nordsee liefern weniger Strom

Windstrom ist eine wichtige Komponente in der Energiewende. Die Windkraftwerke sind auf See effektiver als an Land, haben jedoch ein windschwaches erstes Halbjahr gehabt.

Die Windkraftwerke in der Nordsee haben im ersten Halbjahr wetterbedingt deutlich weniger Strom geliefert als im Vorjahreszeitraum. Weil aber Flautephasen den Windenergieertrag an Land noch stärker drückten, stieg der Anteil des Nordseestroms an der gesamten deutschen Windstromerzeugung im Zeitraum Januar bis Juni auf 16,6 (Vorjahr: 15,6) Prozent, wie der Netzbetreiber Tennet in Bayreuth mitteilte.

Für Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens belegt diese Entwicklung, wie nötig ein Ausbau der Windenergie auf See (Offshore) für die Versorgungssicherheit und eine erfolgreiche Energiewende ist. Gerade in windschwächeren Jahren verschiebt sich das Verhältnis der erzeugten Windenergie Richtung Offshore, sagte er. Dort generieren wir im Durchschnitt rund doppelt so viele Volllaststunden wie onshore und können somit Flauten an Land teilweise kompensieren.

Offshore-Windanlagen versorgen bis zu acht Millionen Haushalte

Insgesamt sank die von Tennet von der deutschen Nordsee übertragene Windenergie im ersten Halbjahr um 16 Prozent auf 9,67 Terawattstunden (TWh). Von Windenergieanlagen in der Ostsee, die nicht zum Netzgebiet von Tennet gehören, kamen 1,81 TWh und damit 17,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der gesamte Offshore-Windertrag Deutschlands in Nord- und Ostsee lag somit im ersten Halbjahr 2021 bei etwa 11,5 TWh.

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Inklusive des an Land erzeugten Windstroms – rund 47 (Vorjahr: 60) TWh kam Deutschland laut Tennet damit in der ersten Jahreshälfte auf einen Gesamt-Windertrag von 58,15 TWh. Allein die Windanlagen auf See können nach Branchenschätzungen rechnerisch um die acht Millionen Haushalte mit elektrischer Energie versorgen.

Grüne Energie: Mehr Strom durch Wind als durch Kohle

Die Kapazitäten in der Nordsee, also die Leistung der dort installierten Windräder, stagnieren bei 6,68 Gigawatt. Erstmals seit vielen Jahren wird es 2021 keine neuen Windenergieanlagen auf See geben. Ab Mitte und vor allem gegen Ende dieses Jahrzehnts erwartet die Branche indes einen verstärkten bis sehr starken Zubau. Bis 2030 strebt die Bundesregierung einen Ausbau auf 20 und bis 2040 auf 40 Gigawatt an.

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Schon heute wird in Deutschland mehr Strom aus Wind (2020: 25,6 Prozent) als aus Kohle (24,8 Prozent) gewonnen. Angesichts des absehbaren Endes von Atom- und Kohlestrom ist aber noch erheblich mehr grüne Energie erforderlich, zumal Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gerade erst die Bedarfsprognose zum Jahr 2030 deutlich erhöht hat. Für Millionen von Elektroautos, Wärmepumpen oder grünen Wasserstoff dürfte demzufolge der Stromverbrauch um 10 bis 15 Prozent über den bisherigen Annahmen liegen. (dpa/jw)

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