• Auf der Alster haben sich große Eisschollen gebildet. 
  • Foto: Hami Roshan

Wintereinbruch im Norden: Schnee und Eis sorgen für Chaos in Hamburg

Die Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein blieben am Wochenende vom Unwetter verschont, mussten sich aber auf eisige Kälte, heftigen Wind und Sturmböen einstellen. In Mittel- und Südniedersachsen sowie in Nordrhein-Westfalen hingegen spitzte sich die Lage zu. Auch am Montag und Dienstag mussten sich Pendler im Bahnverkehr und auf den Straßen auf Behinderungen einstellen. Die ersten Flocken in Hamburg sind jetzt auch gefallen. Die MOPO hält Sie hier im Wetter-Newsticker auf dem Laufenden.

Die Wetter-Meldungen im Überblick:

So ist die Wetterlage am Dienstagmorgen in Hamburg

08.02 Uhr: Am Montagabend rieselten die ersten Flocken in Hamburg und seit Mitternacht fällt immer mehr Schnee bei derzeit minus sechs Grad – mittlerweile kommt Hamburg auf eine Schneedecke von bis zu drei Zentimetern. Der Winterdienst ist seit 1 Uhr im Einsatz. 840 Einsatzkräfte sichern mit 350 Fahrzeugen verkehrswichtige Strecken in Hamburg. Insgesamt werden 200 Kilometer Radwege, 3300 Kilometer Fahrbahnen und 660 Kilometer Gehwege, 8400 Zebrastreifen und 4100 Bushaltestellen frei geräumt und gestreut.

Schnee und Eis auf Gehwegen müssen in Hamburg von Anliegern entfernt werden, dieser sollte möglichst gleich nach dem Ende des Schneefalls geräumt und Glätte unmittelbar abgestreut werden. Die Stadtreinigung warnt trotz Räumung vor glatten Straßen, die Arbeiten werden voraussichtlich noch bis in den Vormittag andauern.

Schon kurz hinter der Hamburger Grenze in Richtung Niedersachsen türmen sich mittlerweile die Schneeberge. In der Nacht von Montag auf Dienstag bildete sich auf der A7 ein stundenlanger Lastwagenstau, der sich erst am Dienstagmorgen gegen 5 Uhr langsam löste. Die Verkehrsmanagementzentrale warnte vor abgestellten Lastern auf der Autobahn. Die Autobahnpolizei musste die Fahrer, die sich aufgrund der langen Wartezeit schlafen gelegt hatten, am Morgen wecken.

Ebenfalls auf der A7 zwischen Hamburg und Hannover gab es einige Probleme mit Unfällen bei Lastwagen wegen Schneeglätte. Insgesamt sei die Lage aber ruhiger als noch am Montag, hieß es im Lagezentrum des Innenministeriums in Hannover. Die meisten Schulen bleiben dennoch geschlossen und im Bahnverkehr ist mit weiteren Ausfällen und Verspätungen zu rechnen.

In großen Teilen in Schleswig-Holstein ist am Dienstag mit Glätte und Schneefall zu rechnen, so der Deutsche Wetterdienst. Für Ostholstein wurde eine Unwetterwarnung, aufgrund kräftigen Schneefalls herausgegeben. An den Küsten werden weiterhin stürmische Böen erwartet. In Schleswig-Holstein sei es am frühen Morgen und in der Nacht zu insgesamt sieben wetterbedingten Unfällen gekommen, sagte die Polizei. Bei Unfällen sei niemand verletzt worden, es handelte sich Blechschäden. Direkt an der Hamburger Grenze liegen die Temperaturen im Kreis Herzogtum Lauenburg derzeit bei minus elf Grad.

Bahn: Einige Züge fahren wieder – Einschränkungen auch Dienstag

17.41 Uhr: Der Regional- und Fernverkehr kommt nach dem heftigen Wintereinbruch nur langsam wieder in Gang. „Wir rechnen leider auch am Dienstag noch mit Einschränkungen“, sagte eine Bahnsprecherin. Zwar sei im Nahverkehr auf einigen Strecken am Nachmittag der Verkehr wieder aufgenommen worden – etwa fuhren wieder Regionalzüge zwischen Bremen und Hannover – „allerdings noch sehr unregelmäßig“, sagte die Sprecherin. Im Fernverkehr verkehrten wieder vereinzelt Züge zwischen Hamburg und Hannover – weiter südwärts Richtung Kassel war die Strecke noch durch Schnee und Eis blockiert.

Noch immer machen vereiste Weichen, eingefrorene Oberleitungen und Schneeverwehungen viele Strecken unpassierbar. Es habe zwar viele Räumfahrten etwa mit Schneefräsen gegeben. Doch durch den Wind und anhaltenden Schneefall seien Bahnlinien oft wenig später mit Schnee wieder zugeweht. Die Bahn riet Reisenden, sich vor Fahrtantritt im Internet über Verbindungen zu informieren.

Eisiger Ostwind bringt auch Teilen Schleswig-Holsteins viel Schnee

15.11 Uhr: In Teilen Schleswig-Holsteins soll es in den nächsten Tagen zu anhaltenden Schneefällen und Schneeverwehungen kommen. Hintergrund ist vor allem der sogenannte Lake-Effekt, wie Meteorologe Frank Böttcher am Montag erläuterte. Dabei führt der starke Wind über die Ostsee Feuchtigkeit heran, die über Land als Schnee fällt.

Wetterchaos Ostsee

Wetterchaos im Norden: Möwen kreisen über die hohen Wellen der Ostsee.

Foto:

picture alliance/dpa

Auf diese Weise könnten in einzelnen Teilen Schleswig-Holsteins am Dienstag große Schneemengen zusammenkommen, während in anderen Teilen des Landes dagegen nichts passiere. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es ergiebig in Flensburg und Umgebung geschneit.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor starkem Schneefall bis zu 45 Zentimetern und Schneeverwehungen ab der Nacht zu Dienstag vor allem in Ostholstein und angrenzenden Kreisen. Die Temperaturen sollen tagsüber leicht im Frostbereich liegen und können nachts auf minus sechs und im Herzogtum Lauenburg bis minus zehn Grad sinken. Bis Donnerstag ist der Vorhersage zufolge mit weiteren Schneeschauern zu rechnen, die Temperaturen sinken weiter.

Nach Böttchers Angaben bleibt die stabile Wetterlage mit hohem Luftdruck und dem Zufluss kalter Luft noch mindestens eine Woche erhalten. Er warnte davor, zu früh die zufrierenden Teiche und Seen zu betreten. Das Eis sei noch brüchig.

Sturm drückt Ostsee in Trave: Hochwasser in Lübeck und Travemünde

14.39 Uhr: Sturmböen aus östlichen Richtungen haben am Montag in Lübeck und Travemünde die Trave über die Ufer treten lassen. Die Wasserstände lagen am Mittag bei rund 6,10 Metern, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Das sind etwa 1,10 Meter mehr als der normale Wasserstand. Dadurch würden die Uferpromenade in Travemünde und die Straße An der Obertrave in Lübeck an einigen Stellen überspült, sagte er.

Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist für die gesamte Lübecker und die Kieler Bucht auch in der Nacht zum Dienstag noch mit Wasserständen von 80 Zentimetern bis 1,10 Metern über dem mittleren Wasserstand zu rechnen.

DWD: Schneedecke bis zu 50 Zentimeter dick – weitere Flocken erwartet

13.39 Uhr: Der massive Wintereinbruch hat die Mitte und den Süden Niedersachsens weitgehend in eine weiße Winterlandschaft mit einer bis zu 50 Zentimeter dicken Schneedecke verwandelt. Örtlich könnten sich die Schneemassen durch Verwehungen noch höher türmen, sagte Manno Peters, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst, am Montag in Hamburg. In Braunlage im Harz registrierte der DWD an einer Station am Montagmittag eine Schneehöhe von knapp 50 Zentimetern – bis Samstagmorgen lagen dort lediglich 16 Zentimeter.

Auch im Flachland kam jede Menge Schnee zusammen: Der Flughafen Münster/Osnabrück meldete 22 Zentimeter Schnee. Die Station in Alfeld an der Leine verzeichnete ebenfalls so viel. In Bramsche (Kreis Osnabrück) fielen 37 Zentimeter Schnee. „Das ist schon ein ziemlicher Knüller“, sagte Peters. Denn sonst zähle der Südwesten eigentlich eher zu den wärmeren Gegenden Niedersachsens. Bad Münder am Deister registrierte ebenso wie Bad Harzburg mehr als 30 Zentimeter.

Vorerst ist laut DWD noch kein ein Ende des Schneetreibens in Sicht: Insbesondere im Süden Niedersachsens zwischen Harz und Solling soll es bis Dienstagmorgen weitere Schneefälle geben – weitere 15 Zentimeter Neuschnee könnten dann laut Prognose dort noch dazu kommen. „Dann ist aber im Großen und Ganzen Schluss“, sagte Peters. Einzelne Schneefälle seien dann noch entlang der Elbe und an der ostfriesischen Nordseeküste unterwegs.

„Es schneit wie verrückt“ – Räumdienste im Dauereinsatz

11.41 Uhr: Winterliche Straßenverhältnisse haben den Räumdiensten auf den Autobahnen in Niedersachsen am Montagmorgen alles abverlangt. Gleichzeitig richteten sich nach Beobachtung der Polizei die Autofahrerinnen und Autofahrer auf die schwierigen Bedingungen ein. „Es schneit hier wie verrückt, aber die Leute fahren alle vorsichtig“, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei Garbsen. Es habe kleinere Unfälle gebeben, aber keine größeren Zwischenfälle.

Weiter östlich war die Situation aus Sicht der Polizei angespannter. „Es sind massenhaft Lastwagen liegengeblieben“, sagte ein Sprecher der dortigen Autobahnpolizei.

Auf der Autobahn 7 war die Fahrbahn Richtung Norden zwischen Hedemünden und Dramfeld wegen eines querstehenden Lastwagens gesperrt, sagte eine Polizeisprecherin in Göttingen. In der Gegenrichtung herrschte stockender Verkehr, auch wegen vereinzelt liegenbleibender Lastwagen. Aber auch auf anderen Straßen in Südniedersachsen sei das Durchkommen schwierig.

Im Bereich der Autobahnpolizei Osnabrück sei die Lage auf der Autobahn 1 etwas entspannter als auf den Autobahnen am Wiehengebirge und im Teutoburger Wald, sagte eine Sprecherin, weil es am Morgen wieder zu schneien begonnen habe. „Insgesamt ist weniger Verkehr unterwegs als sonst.“ Die Räumdienste seien im Einsatz. Schwierigkeiten könne es geben, weil zum Teil der weggeräumte Schnee in den Auf- und Abfahrten liege. Entsprechend komme es immer wieder vor, dass Fahrzeuge feststecken.

Generell hätten sich die Autofahrer auf die winterliche Situation auf den Straßen eingestellt, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei in Oldenburg: „Man kann nicht rasen und muss vielleicht auch mal eine Viertelstunde früher losfahren.“

Bielefeld: Toter im Schneetreiben in der Innenstadt aufgefunden

10.38 Uhr: In der Bielefelder Innenstadt hat die Polizei am Montagmorgen im Schneetreiben einen Toten gefunden. Nach Angaben eines Sprechers in der nordrhein-westfälischen Stadt sind die Umstände derzeit noch offen. Unklar sei demnach noch, ob es sich um einen medizinischen Notfall handelt oder ob die Person in dem Unwetter erfroren ist. Die Ermittlungen der Kollegen vor Ort seien noch nicht abgeschlossen.

In Uelzen gestrandet: Fahrgäste übernachten im Zug

8.11 Uhr: In Uelzen aufgrund des extremen Wetters gestrandete Zugreisende des Bahnunternehmens Metronom haben am Montagmorgen ihre Reise fortgesetzt. Einige der rund 50 im Uelzener Bahnhof festsitzenden Fahrgäste seien mit dem Zug am frühen Morgen in Richtung Hamburg gefahren, sagte ein Unternehmenssprecher. Metronom habe am Sonntagabend im Uelzener Bahnhof einen Zug als Hotelzug eingerichtet und das Deutsche Rote Kreuz mit der Betreuung der gestrandeten Fahrgäste beauftragt. Die Hilfskräfte versorgten die Menschen mit Decken, heißen Getränken und einer Suppe.

Sturm bricht 25 Meter hohen Baum in Hamburg

7.34 Uhr: Gegenüber dem Anleger Teufelsbrück an der Elbchaussee krachte am Sonntagabend aufgrund des Sturms ein 25 Meter großer Baum um, teilte die Feuerwehr Hamburg mit. Dabei fiel er in einen zweiten Baum, verhakte sich dabei und drohte, auf ein Wohnhaus zu stürzen.

Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg, darunter auch Höhenretter, schafften es, den Baum so zu drehen, dass er gefahrlos fallen und mit zwei Rüstwagen an die Seiten gezogen werden konnte. Die Bewohnerin des bedrohten Hauses musste während des Einsatzes ihr Haus verlassen, sie kam bei einer Nachbarin unter.

Wetter-Chaos in Niedersachsen: So ist der Montagmorgen

8.2.2021, 6.19 Uhr: Auch am Montag ist das Unwetter in Niedersachsen noch nicht vorbei. In der Nacht ließ der Schneefall laut Deutschem Wetterdienst (DWD) zwar vorerst etwas nach. Für den Montag werden aber neue Schneefälle vor allem in Südniedersachsen erwartet. Pendler müssen sich im Bahnverkehr und auf den Straßen auf massive Auswirkungen und Störungen einstellen.

Laut Bahn ist der Regionalverkehr voraussichtlich noch bis 10 Uhr eingestellt. Allein die Regionalzüge der Linie RE5 zwischen Cuxhaven und Hamburg sollen weiter verkehren. Auch der regionale Bahnbetreiber Metronom stellt sich zum Betriebsstart am Montagmorgen auf Verzögerungen ein. „Wir rechnen damit, dass es nicht regulär los geht“, sagte ein Sprecher. Auf den Enno-Verbindungen Wolfsburg-Braunschweig-Hildesheim und Wolfsburg-Gifhorn-Hannover könne voraussichtlich erst ab dem Vormittag der Betrieb wieder aufgenommen werden. Für Metronom- und Erixx-Strecken sollte eine genaue Prognose im Lauf des Montagmorgens folgen.

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Räumdienste sind vielerorts im Dauereinsatz – dennoch müssen sich Autofahrer in Niedersachsen weiter auf Behinderungen einstellen.

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Feuerwehr und Polizei riefen dazu auf, weiterhin auf nicht nötige Autofahrten zu verzichten. In den Kreisen Emsland, Osnabrück und in der Grafschaft Bentheim gilt unwetterbedingt bis Montagmittag ein Lastwagen-Fahrverbot. Das betrifft laut Autobahnpolizei Osnabrück die A1, A30 und A33. Starker Schneefall brachte den Verkehr auf der A7 bei Göttingen zum Erliegen. Die Polizei sperrte am frühen Montagmorgen die Fahrbahn Richtung Süden.

Zahlreiche Kreise und Städte teilten mit, dass wegen der massiven Schneefälle der Präsenzunterricht an allgemein- und berufsbildenden Schulen am Montag ausfällt. Das Homeschooling bleibe von der Absage des Präsenzunterrichts aber unberührt, teilten die Kommunen mit. Der Schulbusverkehr ist vielerorts eingestellt. Vereinzelt soll eine Notbetreuung in Schulen und Kindertagesstätten in eingeschränkter Form angeboten werden.

Schulausfälle meldeten bis zum späten Sonntagabend etwa die Region Hannover sowie die Kreise Ammerland, Aurich, Göttingen, Friesland, Goslar, Northeim, Hameln-Pyrmont, Helmstedt, Holzminden, Diepholz, Cloppenburg, Vechta, Osnabrück, Peine, Verden, Rotenburg, Heidekreis, Schaumburg, Nienburg, Hildesheim, Celle, Uelzen, Leer, Lüchow-Dannenberg, Oldenburg, Osterholz, Wesermarsch und Wolfenbüttel sowie die Grafschaft Bentheim. Auch die Städte Hannover, Salzgitter, Braunschweig und Wolfsburg sagten den Unterricht ab.

Wetter-Chaos im Norden: Die wichtigsten Meldungen am Sonntag, 7. Februar

Wetterdienst: Schneefall lässt nachts nach – neue Flocken am Montag

21.34 Uhr: Der anhaltende Schneefall soll in Niedersachsen in der Nacht zum Montag zunächst nachlassen – Meteorologen erwarten aber, dass in den Morgenstunden von Süden her neue Flocken aufziehen. In einem Gebiet ab Göttingen und weiter gen Norden werde es dann erneut 5 bis 15 Zentimeter Neuschnee verteilt über etwa 8 Stunden geben, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntagabend in Hamburg.

„Es wird dort zu Verkehrsbehinderungen kommen.“ Zwar sei der neue Schneefall dann in Südniedersachsen nicht so stark wie noch am Sonntag, der bisher gefallene Schnee könne bis dahin aber kaum so schnell geräumt sein, sagte er. Der stürmische Wind bleibe insbesondere an der Küste erhalten. Es bestehe weiter die Gefahr von Schneeverwehungen.

Feuerwehr hebt entgleisten Straßenbahn-Waggon mit Autokran

20.17 Uhr: Die Braunschweiger Feuerwehr hat mit schwerem Gerät einen Straßenbahn-Waggon geborgen, der aufgrund des Schnees aus den Schienen gesprungen war. Der Waggon gehörte zu einem Sonderfahrzeug mit Schneepflug, mit dem die Verkehrsgesellschaft eigentlich unterwegs war, um Schienen von den Schneemassen zu befreien.

Der Waggon war wohl durch eine Schneewehe aus dem Gleis gesprungen, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Rettungskräfte hoben den tonnenschweren Wagen mit einem Autokran zurück in die Spur. Laut Feuerwehr türmten sich im Braunschweiger Stadtgebiet Schneeverwehungen mit bis zu 70 Zentimetern Höhe.

Niedersachsen: Präsenzunterricht fällt in mehreren Kreisen und Städten aus

19.19 Uhr: Wegen des Wintereinbruchs fällt in zahlreichen Kreisen und Städten insbesondere im Süden und Südosten Niedersachsens der Präsenzunterricht an allgemein- und berufsbildenden Schulen am Montag aus. Das Homeschooling bleibe von der Absage des Präsenzunterrichts aber unberührt, teilten die Kommunen mit. Schulausfälle meldeten bis zum frühen Sonntagabend unter anderem die Region Hannover sowie die Kreise Göttingen, Hameln-Pyrmont, Helmstedt, Holzminden, Diepholz, Cloppenburg, Vechta, Osnabrück sowie die Grafschaft Bentheim.

Als Grund für den Schulausfall führte etwa die Region Hannover zum einen an, dass der Schülertransport angesichts der Witterung nicht sichergestellt sei. Zum anderen solle vermieden werden, dass Lerngruppen in Schulen größer werden, falls einzelne Lehrkräfte die Einrichtungen nicht erreichen könnten.

Nach Angaben der Verkehrsmanagementzentrale des Landes Niedersachsen wurde zudem auch in den Kreisen Uelzen, Oldenburg und Wolfenbüttel der Präsenzunterricht abgesagt. Auch die Städte Hannover, Braunschweig und Wolfsburg teilten mit, dass der Unterricht an allgemein- und berufsbildenden Schulen am Montag ausfalle. In Wolfsburg soll eine Notbetreuung in Schulen und Kindertagesstätten in eingeschränkter Form angeboten werden. In Braunschweig werde die Corona-Notbetreuung in Schulen dagegen nicht angeboten.

Hamburg: Starker Wind schiebt Zwillingskinderwagen in Teich

15.47 Uhr: In Hamburg liegt zwar kein Schnee, die Kälte und der stürmische Wind können aber auch hier zur Gefahr werden. So wie in Nienstedten: Ein Zwillingskinderwagen ist wegen des starken Windes in einem Garten in Hamburg ins Rollen gekommen und in einen Teich gefahren. Dabei sei einer der 22 Monate alten Jungen mit dem Kopf kurz unter Wasser geraten, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag in Hamburg. Die Mutter habe ihr Kind sofort aus dem Teich gezogen. Ein Nachbar habe sich den zweiten Jungen geschnappt, der nur mit dem Unterkörper in dem eiskalten Wasser gelandet war. Die Kinder seien direkt in die Wohnung gebracht und versorgt worden. Ein mit dem Rettungshubschrauber eingeflogener Notarzt habe anschließend die Zwillinge in Augenschein genommen und keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen festgestellt.

Die Mutter sei nur einen kurzen Moment unaufmerksam gewesen, als sich der Doppelwagen bedingt durch den Wind in Bewegung setzte und auf dem leicht abschüssigen Gelände in Nienstedten Fahrt aufnahm, sagte der Polizeisprecher weiter. Die Mutter sei sofort hinterher gerannt und ins Wasser gegangen, um ihre Kinder zu retten.

Flieger starten und landen am Hamburger Flughafen wie geplant

14.28 Uhr: Das aktuelle Wetter über Norddeutschland hat auf die Starts und Landungen am Hamburger Flughafen keine Auswirkungen. „Es ist kalt, fällt aber kein Schnee. Es finden demnach Enteisungen statt“, aber das sei zu dieser Jahreszeit auch ganz normal, sagte eine Flughafensprecherin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Einschränkungen im Flugverkehr gebe es nach wie vor nur wegen der Corona-Pandemie. Für den Sonntag waren etwa 20 Landungen und rund 20 Starts geplant.

Hochwassergefahr an der Ostsee – starker Wind lässt Wasserstände steigen

13.44 Uhr: Menschen in Norddeutschland müssen sich auf Hochwasser an der Ostsee einstellen. Ein kontinuierlicher Ostwind bringt Wassermassen an die Ostseeküste, wie Meteorologe Frank Böttcher am Sonntag in einer Online-Pressekonferenz sagte. Am Sonntag gebe es vor allem im Raum Flensburg erhöhte Wasserstände von bis zu 90 Zentimetern. Für den Montag sei in der Kieler Bucht mit bis zu 80 Zentimeter höheren Wasserständen zu rechnen und auch in der Lübecker Bucht steige das Wasser deutlich an.

An der Nordseeküste war Böttcher zufolge hingegen Niedrigwasser angesagt. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei strich für den Sonntag einige Fährverbindungen zwischen Dagebüll und den Nordseeinseln Föhr und Amrum aufgrund der niedrigen Wasserstände. Zwischen Schlüttsiel und den Halligen Hooge und Langeneß entfiel der Fährverkehr komplett.

In Kombination mit den vorherrschenden frostigen Temperaturen erwartete Böttcher angesichts des Hochwassers für die nächsten Tage auch Eisschollen auf der Ostsee sowie geschlossene Eisflächen auf den Seen im Binnenland. Er warnte jedoch davor, diese zu betreten. Aufgrund der zu geringen Dicke bestehe Lebensgefahr.

So sieht die Lage auf den Bahnstrecken im Norden aus

13.17 Uhr: Wer heute auf die Bahn angewiesen ist könnte es im Norden schwer haben. Neben zahlreichen Verspätungen fallen diverse Züge derzeit aus. Hier ein Überblick: 

metronom:

  • RE2/3 Hannover – Uelzen: kein Zug-Verkehr möglich, eingestellt
  • RE2 Hannover – Göttingen: kein Verkehr möglich, eingestellt
  • RE4 Hamburg – Rotenburg – Bremen: Züge fahren, teilweise Verspätungen
  • RE3 Uelzen – Lüneburg – Hamburg: Züge fahren, teilweise Verspätungen

erixx:

  • RB47 Braunschweig – Gifhorn – Uelzen: kein Zug-Verkehr möglich, eingestellt
  • RE10 Bad Harzburg – Goslar – Hannover: kein Zug-Verkehr möglich, eingestellt
  • RB42/43 Bad Harzburg – Braunschweig: kein Zug-Verkehr möglich, eingestellt
  • RB37 Soltau – Bremen: kein Zug-Verkehr möglich, eingestellt
  • RB38 Soltau – Hannover: kein Zug-Verkehr möglich, eingestellt

der Verkehr auf den folgenden Strecken ist mit größeren Einschränkungen noch möglich:

  • RB37 Uelzen – Soltau
  • RB38 Soltau – Buchholz – Harburg
  • RB32 Lüneburg – Dannenberg

enno:

  • RE30 Wolfsburg – Gifhorn – Hannover: kein Zug-Verkehr möglich, eingestellt
  • RE50 Wolfsburg – Braunschweig – Hildesheim: kein Zug-Verkehr möglich, eingestellt

Im Laufe des Tages kann es zu weiteren Ausfällen oder Veränderungen in den Fahrplänen kommen.

Sicht auf Autobahnen eingeschränkt – Laster bleiben im Schnee stecken

12.47 Uhr: Auf der A2 bei Lauenau in Niedersachsen ist die Sicht durch den dichten Schnee teilweise stark eingeschränkt – durch die langsam fahrenden Autos bilden sich immer wieder Staus. Auf einem Rasthof blieben die schweren Lkw im hohen Schnee stecken und konnten zunächst nicht weiterfahren.

A7 in Richtung Hamburg: Auf den Autobahnen liegen immer wieder mehrere Zentimeter Schnee – die Sicht bleibt eingeschränkt.

A7 in Richtung Hamburg: Auf den Autobahnen liegen immer wieder mehrere Zentimeter Schnee – die Sicht bleibt eingeschränkt.

Foto:

imago images/Die Videomanufaktur

Die Fahrer mussten ihre Fahrzeuge freischaufeln, der Winterdienst half ebenfalls. Teilweise wurden die Kolosse von Fahrzeugen des Winterdienstes angeschoben, um wieder in die Gänge zu kommen.

Durch den starken Schneefall und Sturmböen ist die Sicht auf den Autobahnen im Norden teilweise eingeschränkt.

A2 bei Lauenau (Niedersachsen): Durch den starken Schneefall und Sturmböen war die Sicht am Sonntag auf den Autobahnen im Norden teilweise eingeschränkt.

Foto:

Telenews Network

Die schweren Fahrzeuge kommen bei Schneemassen und überfrorenen Straßen schnell an ihre Grenzen. Auf den Autobahnen in Osthessen kam der Lastwagenverkehr zeitweise komplett zum Erliegen. Anders als im Norden kommen dort Steigungen hinzu, die aufgrund der glatten Fahrbahnen und des schweren Gewichts nicht überwunden werden können. In der Nacht zu Sonntag hingen 55 Sattelzüge im Eis und Schnee fest.

Schneeeinbruch hat Hamburger Umland erreicht

11.48 Uhr: Mittlerweile hat der Schneeeinbruch im Norden auch das südliche Hamburger Umland erreicht. „Besonders in der Lüneburger Heide haben wir es aktuell mit mäßigem Schneefall zu tun“, sagt Meteorologe Alexander König zur MOPO. Vielleicht könne der Schnee in den nächsten Stunden sogar die südliche Hamburger Stadtgrenze erreichen. „Trotzdem ist es sicher, dass die Schneefälle hier in der Region nicht so stark werden wie beispielsweise in Niedersachsen.“ In Hannover wurde am Sonntagvormittag der S-Bahn Verkehr aufgrund der riesigen Schneemassen eingestellt.

Schnee und Wind sorgen für Unfälle im Norden

11.05 Uhr: Wegen des schweren Unwetters kam es am Vormittag im Norden zu diversen Unfällen. In Reinbek (Kreis Stormarn) im Stadtteil Neuschönningstedt ist eine rund 20 Meter große Birke auf der Möllner Landstraße abgebrochen. Eine Fahrspur musste gesperrt werden. Da die Feuerwehr die Baumteile nicht abziehen konnte, musste der Ast abgesägt werden.

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In Reinbek ist eine Birke auf der Möllner Landstraße abgebrochen.

Foto:

Leimig

Ebenfalls in Reinbek in der Straße Silker Weiche war kurz davor ein Baum auf eine Garage gestürzt. Auch hier mussten die Einsatzkräfte den Baum absägen.

Bei einem schweren Autounfall ist eine Frau auf der Ellunder Straße zwischen Handewitt und Ellund (Kreis Schleswig-Flensburg) verletzt worden. Die Ford-Fahrerin verlor möglicherweise in einer Schneewehe die Kontrolle über ihr Fahrzeug, kam von der Fahrbahn ab und rutsche hinunter in einen Bachlauf. Nach Erstversorgung durch den Notarzt und die Besatzung des Rettungswagens wurde sie ins Krankenhaus gebracht.

Extrem-Wetter: So ist die Lage aktuell in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen

10 Uhr: Insbesondere an den Küsten Schleswig-Holsteins bestehe am Sonntag die Gefahr von schweren Sturmböen, wie eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntagmorgen sagte. In Nordfriesland, auf der Halbinsel Angeln und auf der Insel Rügen seien am Sonntag zeitweise auch Schneeschauer zu erwarten.

Wetter: Eistage in Hamburg, Schneemassen in Niedersachsen und NRW

Aber: „Es ist absolut nicht mit dem zu vergleichen, was in Mittel- und Südniedersachsen passiert.“ In Hannover wurde am Sonntagvormittag der S-Bahn-Verkehr eingestellt. In Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) waren einige Straßen nicht mehr passierbar, Straßenbahnen blieben liegen.

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Eine liegengebliebene Straßenbahn in Bielefeld

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picture alliance/dpa

Weiterhin kommt es wegen der heftigen Schneefälle und hoher Schneeverwehungen im Fernverkehr der Bahn zu größeren Einschränkungen. Züge verkehrten derzeit nicht zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen sowie zwischen Hamburg und Hannover. Zwischen Hamburg und Berlin kommt es zu Einschränkungen, teilt die Deutsche Bahn mit. Ebenfalls nicht vom Fernverkehr angefahren werde die Region Leipzig/Halle. 

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Räumfahrzeug in Hannover

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Hauke-Christian Dittrich/dpa

Wintereinbruch im Norden: Zugausfälle bei Bahn und Metronom

Auch die Regionalzüge des Metronom fahren derzeit nur eingeschränkt und wurde etwa auf den Strecken Hamburg-Hannover und Hamburg-Bremen bis mindestens 13 Uhr eingestellt, „aufgrund des starken Schneefalls und eingefrorener Weichen/Streckenabschnitte“, wie das Unternehmen mitteilt.  

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Der Fernverkehr ist im Norden weitgehend eingestellt.

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picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Wintereinbruch in Nordrhein-Westfalen

In NRW kam es seit Samstagnachmittag zu 222 Unfällen aufgrund des Wetters, wie ein Sprecher der Landesleitstelle der Polizei am frühen Sonntagmorgen sagte. Dabei seien zwei Menschen schwer und 26 leicht verletzt worden. Der Sachschaden belaufe sich auf etwa eine Million Euro. Mehrere Städte und Kreise stellten den Busverkehr komplett ein – etwa Münster und Dortmund.

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Die schneebedeckte A2 in Nordrhein-Westfalen.

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picture alliance/dpa

Bis in die Nacht zum Montag rechnen die Meteorologen mit heftigen Schneefällen. In der nördlichen Mitte Deutschlands sei mit 15 bis 40 Zentimeter Neuschnee und Schneeverwehungen bis über einen Meter zu rechnen, hieß es beim DWD. In Nordrhein-Westfalen erwarteten die Meteorologen am Sonntag auch bei Tageseinbruch weiter starke Schneefälle und gefährlichen Eisregen.

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Große Schneemengen kamen auch im Harz herunter (hier in Wernigerode).

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picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Extrem-Wetter in NRW: Autobahnen gesperrt

Heftige Schneeverwehungen sorgen in Teilen Nordrhein-Westfalens außerdem zunehmend für Probleme auf den Autobahnen, wo der heftige Ostwind stetig Schneemassen auf die gerade geräumten Fahrbahnen bläst. Einige Strecken waren gesperrt, anderswo ging es nur im Schneckentempo voran. Behörden hatten zuvor appelliert, dass Autofahrer, wenn überhaupt nötig, nur mit vollem Tank, Winterreifen und Decken zum Wärmen loszufahren sollten.

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Heftiger Schneefall in Hannover

Foto:

picture alliance/dpa

„Flockdown“ ist Trend bei Twitter

Der Wintereinbruch spiegelt sich auch im Netz wider: Bei Twitter liegen derzeit „Eisregen“, „Schnee“ und „Flockdown“ im Trend. Nutzer teilen Fotos von vereisten Autos, von verschneiten Fahrrädern oder aus dem Garten. 

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