„Wollen Tabu brechen“: Krankenkasse warnt: Jeder vierte Schüler hat psychische Probleme
Erschreckende Zahlen: Fast jedes vierte Schulkind in Schleswig-Holstein leidet an psychischen Erkrankungen. Das ergibt eine Datenerhebung der DAK Krankenkasse. Ein Problem: Depressionen, Angststörungen und Co. sind immer noch Tabuthemen.
Laut einer am Dienstag in Kiel vorgelegten Untersuchung sind 24 Prozent aller Jungen und Mädchen im Schulalter von einer psychischen Erkrankung oder Verhaltensstörung betroffen. Bei mehr als zwei Prozent aller Kinder und Jugendlichen zwischen zehn und 17 Jahren seien sogar Depressionen und Angststörungen diagnostiziert worden – die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein.
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Schleswig-Holstein: 9.500 Schüler haben psychische Probleme
Den Untersuchungsergebnissen zufolge trifft die Diagnose bei Mädchen doppelt so häufig zu wie bei Jungen. Hochgerechnet sind insgesamt 9500 Schulkinder im Land betroffen. „Wir wollen das Tabu brechen, das psychische Erkrankungen noch immer umgibt“, erklärte der Leiter der DAK-Landesvertretung, Cord-Eric Lubinski. „Die betroffenen Kinder leiden oft leise, bevor sie eine passende Diagnose bekommen. Wir müssen aufmerksamer werden – ob in der Familie, in der Schule oder im Sportverein – und nachhaltig helfen“, hieß es weiter. (dpa/mhö)