Zehntausende Euro abgezockt: Betrügerischer Pastor hat Glück vor Gericht
Ein Pastor fälschte Rechnungen und kassierte so eine fünfstellige Summe. Dafür stand der Mann in Hildesheim vor Gericht. Jetzt ist das Urteil gefallen – erstaunlich milde.
Ein früherer evangelischer Pastor, der die Kirche um mehr als 44.000 Euro betrogen hat, ist zu einer Bewährungsstrafe von elf Monaten verurteilt worden. Ein Monat davon gelte als vollstreckt – als Entschädigung für die lange Verfahrensdauer, sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Hildesheim, Rainer de Lippe.
Pastor reichte gefälschte und fingierte Quittungen ein
Verurteilt wurde der 65-Jährige wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Urkundenfälschung – nach Überzeugung des Gerichts hatte der damalige Pastor einer Gemeinde im Landkreis Hildesheim zwischen September 2012 und Ende 2016 in 44 Fällen gefälschte oder fingierte Quittungen und Rechnungen beim Kirchenamt Hildesheim eingereicht. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig.
Für den ehemaligen Pastor spreche, dass er gestanden und das Geld vollständig zurückgezahlt habe, auch liegen die Taten lange zurück, sagte der Richter. Dazu komme, dass dem ohnehin suspendierten Mann das Ende seines Dienstverhältnisses bei der Landeskirche und damit der Verlust seiner Pension drohe.
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Angesichts einer Freiheitsstrafe von unter einem Jahr geschehe dies aber nicht automatisch. Ursprünglich waren sogar 163 Fälle mit einem Gesamtschaden von über 52.000 Euro angeklagt. (dpa)