Zollbeamte stehen vor einem Reisebus. (Symbolbild)
  • Zollbeamte stehen vor einem Reisebus. (Symbolbild)
  • Foto: IMAGO / Einsatz-Report24

Zoll stoppt Musiker bei Hamburg – schwere Vorwürfe gegen Beamte

Ihre Darbietung der Oper „Porgy and Bess“ mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester sollte am Samstag der große Abschluss des „Schleswig-Holstein Musik Festivals“ werden. Doch auf dem Weg von Hamburg nach Kiel wurden die Künstler:innen vom Zoll durchsucht. Ein Musiker erhob schwere Vorwürfe, die der Zoll klar zurückweist.

Am A7-Rastplatz Bönningstedt wurden die in mehreren Vans reisenden New Yorker Musiker:innen am Freitag vom Zoll gestoppt. „Sie fragten nach unseren Ausweisen. Eine von ihnen sagte, sie würde checken, ob wir irgendetwas Illegales bei uns hätten, Drogen oder Waffen, und ich fragte: Warum sollten wir?“, schilderte der schwarze Sänger Morris Robinson dem NDR die Situation. Erst als klar wurde, dass es sich bei der Gruppe um Opernsänger:innen handelte, hätte der Zoll die Kontrolle beendet.

Musiker vermuten Racial Profiling – Zoll widerspricht

Mehrere Künstler:innen hätten anschließend das Gefühl gehabt, nur wegen ihrer Hautfarbe ins Visier des Zolls geraten zu sein. Es habe sich wie Racial Profiling angefühlt, sagte auch Robinson dem NDR: „So viele von uns in einem Bus, da muss doch was faul sein.“

Die Vorwürfe seien haltlos, widerspricht Gabriele Oder, Sprecherin des Hauptzollamt Kiel, gegenüber der MOPO. Die Musiker:innen seien im Rahmen einer Standortkontrolle auf der A7 aus dem Verkehr gezogen worden. Am Freitag ging es bei den Zollkontrollen demnach um verbotene Waren im Reiseverkehr, genauer: Arznei- und Betäubungsmittel.

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Im Fokus hätten Fahrzeuge gelegen, die auf eben diese Art des Verkehrs hindeuten, also Reise- und Fernbusse, Taxen oder Mietwagen. Die Kontrollen erfolgen aus dem fließenden Verkehr, erklärt Gabriele Oder. Eine Gruppe von Beamten entscheidet, welche Fahrzeuge kontrolliert werden und leitet diese dann zur Kontrolle, die eine andere Gruppe von Beamten vornimmt. Bei hohen Geschwindigkeiten auf einer Autobahn sei es nicht möglich, innerhalb kürzester Zeit Menschen genau wahrzunehmen und dann Entscheidungen ob der Hautfarbe zu treffen, sagt die Sprecherin weiter. (fbo)

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