Gutes Sehen lebenslang: Check-Up für die Augen
Gutes Sehen bis ins hohe Alter ist wichtig. Nicht nur für die Wahrnehmung der Umwelt, sondern auch zur Vorbeugung von Stürzen und das vollständige Teilnehmen am sozialen Miteinander. Mit zunehmender Bevölkerungsalterung steigt in Deutschland derzeit jedoch die Zahl derer an, die von Augenvolkskrankheiten betroffen sind. Bereits ein Viertel der Deutschen ab 40 Jahre berichtet von Sehproblemen trotz Brille und/oder Kontaktlinse. Viele der Augenkrankheiten können zu einem Sehverlust führen.
Die häufigsten Augenerkrankungen, die mit zunehmendem Lebensalter fast jeden betreffen, sind die Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) und der graue Star (Katarakt). Beide Erkrankungen können mit einer Brille korrigiert, gut behandelt bzw. chirurgisch „geheilt“ werden und führen in Deutschland nicht zu Sehbehinderung oder Blindheit. Bei allen anderen Volkskrankheiten der Augen, wie der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), Augenerkrankungen durch Diabetes und grünen Star (Glaukom), gibt es keine Heilung. Bei früher Diagnose können aber durch frühe Behandlung der diabetischen Augenerkrankung und des Glaukoms oft Sehverluste vermieden oder deutlich hinausgezögert werden.
Leider gibt es bislang nur vereinzelte Früherkennungsprogramme, die von den Krankenkassen bezahlt werden. So zum Beispiel für diabetische Augenerkrankungen. Diese sollten von Menschen mit Diabetes mindestens alle 2 Jahre genutzt werden. Für Glaukom und AMD gibt es leider (noch) keine Früherkennungsprogramme. Beide Erkrankungen bleiben in Frühstadien meist unbemerkt, da sie keine Symptome verursachen. Menschen mit erkrankten Verwandten (Eltern oder Geschwister) haben für diese Erkrankungen ein erhöhtes Risiko. Sie sollten sich also auf eigene Faust zur Früherkennung beim Augenarzt anmelden.
Glaukom-Behandlung verhindert meist erfolgreich Sehverschlechertung
Die Behandlung des Glaukoms ist gut etabliert und verhindert meist sehr erfolgreich die weitere Sehverschlechterung. Eine AMD ist noch wesentlich häufiger als Glaukom und diabetische Augenerkrankungen. Rund 25 Prozent der über 60-Jährigen sind betroffen. Mit einer einfach durchzuführenden Fotografie der Netzhautmitte kann der Augenarzt eine AMD diagnostizieren. Allerdings gibt es gegen die AMD keine Therapie. Bei früher Diagnose kann jedoch durch Änderungen des Lebensstils das Risiko eines schnellen Voranschreitens der Erkrankung reduziert werden.
Dazu zählen: mit dem Rauchen aufhören, sich adäquat bewegen, mediterrane Ernährung. Ob Netzhaut, Augendruck, Linse – am sichersten ist es, wenn jeder ab 40 einmal jährlich die wichtigsten Parameter seiner Augen beim Arzt checken lässt. Allerdings muss diese Vorsorge leider aus eigener Tasche bezahlt werden.
Kathrin Reisinger
*Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde nicht von der Redaktion der Hamburger Morgenpost erstellt. Er stammt von der Ärztemagazin-Redaktion der Publishingone GmbH. Die Inhalte dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine medizinische Beratung dar. Für individuelle Fragen oder gesundheitliche Beschwerden wenden Sie sich bitte an eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens. Die Hamburger Morgenpost übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit und Aktualität der Inhalte.