Abgewatscht: Klinik-Chef will Liefers nicht als Helfer auf der Intensivstation
Essen –
Deutliche Abfuhr für Schauspieler Jan Josef Liefers (56): Der Chef der Essener Uniklinik hat keine Lust, dass der „Tatort“-Star für eine Schicht auf der Corona-Intensivstation vorbeischaut. Nach heftiger Kritik für die Aktion #allesdichtmachen hatte Liefers seine Teilnahme bei der Gegenaktion #allemalneschichtmachen der Essener Notfallmedizinerin Carola Holzner angemeldet.
„Für uns ist das definitiv kein Thema“, sagte Uniklinik-Chef Professor Jochen A. Werner im Videocast „19 – die Chefvisite“. Er hält eine Inszenierung wie „Bergdoktor im Ruhrgebiet“ für „undenkbar“ – und pfeffert in Richtung Liefers: „Wer bis heute nicht begriffen hat, was in Krankenhäusern geleistet wird, der begreift es auch in einer Schicht nicht.“
Jan Josef Liefers wollte Schicht im Krankenhaus machen
Liefers hatte sich mit einem Video an der für viele verunglückten #allesdichtmachen-Aktion beteiligt, bei der Dutzende Schauspielerinnen und Schauspieler mit ironisch-satirischen Clips die Corona-Politik der Bundesregierung kommentierten – das Echo war verheerend.
Die Notfall-Medizinerin Carola Holzner („Doc Caro“) forderte daraufhin unter #allemalneschichtmachen die Beteiligten auf, für eine Schicht im Rettungsdienst oder auf einer Intensivstation mitzuarbeiten. Liefers verkündete seine Schicht-Anmeldung im Streitgespräch mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in „Die Zeit“.
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Der Schauspieler bemüht sich seit Tagen öffentlich um Richtigstellung und Einordnung der Aktion – unter anderem am Donnerstagabend bei Maybritt Illner. Dort räumte er ein, dass die Diskussion „ganz schön spät“ gekommen und deshalb so aufgeladen sei.
Liefers: „Clip war nicht persönlich gemeint“
Und weiter: Sein Clip, in dem er unter anderem Panikmache in den Medien und deren unkritische Auseinandersetzung mit Corona kritisierte, „wurde sehr persönlich genommen“, sei aber nicht persönlich gemeint, so der Schauspieler. (alp/dpa)