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Applaus bei „Maischberger“ : Muslima bringt AfD-Sprecher mit ihrer Frage ins Stottern

Erfurt –

Sie hat in dem neuen ARD-Format „Maischberger. Vor Ort“ ihre Bedenken und ihre Angst zum Ausdruck gebracht – und damit einen Sprecher der AfD ins Stottern versetzt: die Muslima Jafari.

Moderatorin Sandra Maischberger will mit ihrer neuen Talk-Sendung auch die Bürger mehr einbinden, die im Studio auf Politiker oder andere Experten treffen und ihren Fragen freiheraus stellen.

Am Mittwoch (11. März) ging es um die skandalöse Wahl in Thüringen und das politische Beben, das es bundesweit ausgelöst hat. Und natürlich ging es auch um die Tricksereien des AfD-„Flügels“ um Björn Höcke. Zu Gast war deshalb auch der AfD-Sprecher Tino Chrupalla.

Dass die AfD aber weit mehr als nur ein politisches Dröhnen ist, sondern in vielen Menschen auch ganz persönlich Angst auslöst, machte eine Zuschauerin mit ihrer Frage eindrucksvoll deutlich. Sie erklärte, dass sie ursprünglich aus Afghanistan stammt und seit vier Jahren in Deutschland lebt – zusammen mit ihrer Familie und ihren Kindern.

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AfD-Sprecher Tino Chrupalla

Foto:

Getty Images

„Seit der letzten Wahl in Thüringen fühle ich mich nicht mehr sicher in Erfurt“, erklärt sie. Sie habe lange Jahre in Afghanistan unter dem Krieg leiden müssen, vor allem psychisch. In Deutschland habe sie sich dann endlich sicher gefühlt. Doch nun müsse sie auch in Deutschland einen „psychologischen Krieg“ führen. Jafaris Frage an AfD-Sprecher Chrupalla: „Warum hetzen Sie die Bürger auf uns? Warum fördern Sie mit Ihrer Politik diese Hetze?“ Applaus im Studio.

Maischberger: AfD-Sprecher gibt schwammige Antwort

Chrupalla versuchte sich in einer Antwort, wich dem Kern der Frage mit seiner schwammigen Antwort aber aus: Die AfD stünde zwar „kritisch in einigen Punkten der Migrationspolitik“ gegenüber, aber alle Menschen sollten sicher leben können, „unabhängig von Hautfarbe und Religion.“ Das gelte für „Ausländer genauso wie für Migranten, Flüchtlinge, genauso wie für Einheimische.“

Nach der Antwort sah Jafari alles andere als zufrieden aus. Maischberger hakte nach und hielt Chrupalla die vielzitierten Sätze von AfD-Politikern wie Alice Weidel oder Alexander Gauland vor, die von „Kopftuchmädchen“ oder „alimentierten Messermännern“ sprachen oder von einer Deutschtürkin, die in „in Anatolien entsorgt werden soll“. „Schaden diese Politiker dann der AfD?“, fragte Maischberger.

Maischberger: Nach Frage von Muslima geriet AfD-Sprecher ins Stottern

Chrupalla geriet ins Stottern, wusste nicht so recht, wie er antworten sollte: „Also, ich denke…bevor wir diese Qualifizierung beziehungsweise diese Einordnung, was Hetze ist oder was nicht Hetze ist…“ Er relativierte die rassistischen Sätze, erklärte, dass sich etwa Gauland entschuldigt habe. Er versuchte den Spieß umzudrehen und erklärte, dass auch die AfD-Wähler im Osten „pauschal als Pack“ bezeichnet würden. Alle sollten abrüsten.

„Ich finde, Frau Jafari hat doch hier gut vorgetragen, was ihre Sorge ist“, erklärte anschließend Mario Voigt, CDU-Fraktionsvorsitzender in Thüringen, der ebenfalls zu Gast war.

Mario Voigt (CDU) bei Maischberger: „Hitler und Höcke denken ähnlich”

„Die Höcke-AfD versucht genau das: Sie will Menschen auf ihr Aussehen, auf ihre Religion, auf ihre Hautfarbe reduzieren.“ Wenn wir als offene Gesellschaft Menschen so auf ein Merkmal reduzieren, dann machen wir denselben Fehler, den wir schon einmal in unserer Geschichte gemacht haben, erklärt Voigt.

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„Dass sich das Buch von Björn Höcke so liest wie ,Mein Kampf‘ von Adolf Hitler hat vielleicht auch damit zu tun, dass beide ähnlich denken.“ Deshalb sei es umso wichtiger, ein „Bekenntnis für die offene Gesellschaft“ abzulegen, damit eine Muslima wie Jafari ohne Angst in Deutschland leben kann. (mg)

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