Autokrise: BMW-Gewinn bricht um 84 Prozent ein – aus zwei Gründen
Nicht nur VW steckt in der Krise. Nun trifft es auch BMW: Im dritten Quartal hat der Autobauer einen Gewinneinbruch von 84 Prozent erlebt. Zu den Ursachen zählen technische Probleme mit Bremssystemen und die Schwäche auf dem chinesischen Markt.
Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, hat BMW unterm Strich zwischen Juli und September 476 Millionen Euro verdient. Das waren knapp 84 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund dafür war neben einem umfangreichen Rückruf vor allem die „Kaufzurückhaltung in China“.
BMW-Umsatz schrumpfte um knapp 16 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro
Der Autobauer sprach insgesamt von „außergewöhnlichen Belastungen im dritten Quartal“. Der Umsatz fiel um fast 16 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro.
Der Münchner Autobauer hatte im September wegen Problemen am Bremssystem weltweit 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen oder deren Auslieferung gestoppt. In der Folge passte BMW seine Gewinnprognose für das laufende Jahr an und erklärte, das Ergebnis vor Steuern werde in diesem Jahr „deutlich“ zurückgehen.
Das Unternehmen hatte im Zuge des Rückrufs bereits erklärt, es rechne damit, dass die technischen Probleme „weltweit zu negativen Absatzeffekten im zweiten Halbjahr“ führen werden. Im dritten Quartal seien zusätzliche Kosten „in hoher dreistelliger Millionenhöhe“ zu erwarten.
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„Die Gewinne der deutschen Autobauer schmelzen weg wie Schnee in der Sonne“, erklärte der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer zu den Ergebnissen bei BMW. „Einen Einbruch der Fahrzeugverkäufe bei BMW um 30 Prozent in China zeigt ganz im Verbund mit den anderen deutschen Autobauern, dass BMW, Mercedes, VW ein riesiges Problem haben“, fuhr er fort.
Auch Volkswagen hatte im dritten Quartal massive Gewinneinbrüche verzeichnet. Hohe Kosten und ein deutlich schwächelnder Absatz in China senkten den Nettogewinn um 63,7 Prozent auf knapp 1,58 Milliarden Euro. (dpa/mp)