• Anwohner steigen in einen Evakuierungsbus der Göttinger Verkehrsbetriebe.
  • Foto: picture alliance/dpa

Bombenentschärfung: Wichtiger deutscher Bahnhof gesperrt – 1800 Einsatzkräfte vor Ort

Göttingen –

Lockdown und Kontaktbeschränkungen machen eine Bombenentschärfung nicht leichter. Doch: In der Nähe des Göttinger Bahnhofs werden gleich vier Bomben im Boden vermutet. Für die Entschärfung müssen mehr als 8000 Menschen raus aus ihren Wohnungen – und das mitten in der Corona-Pandemie. Auch der Fernverkehr wird betroffen sein.

8300 betroffene Anwohner, 1800 Einsatzkräfte und ein Ziel: die Bomben unschädlich machen. In Göttingen müssen diesen Samstag gut 8300 Anwohner ihre Wohnungen für Entschärfungen verlassen – und das mitten im Lockdown. Auch die wichtige Nord-Süd-Verbindung der Deutschen Bahn wird unterbrochen: Der Bahnhof Göttingen werde gesperrt und Fernzüge würden umgeleitet, teilte das Unternehmen mit.

Göttingen: Bahnhof wegen Bombenentschärfung gesperrt

Wer als betroffener Göttinger während der Entschärfung nicht zu Freunden kann, soll in Hotels und Evakuierungszentren unterkommen, teilte die Stadt mit. Rund 500 Menschen hätten Bedarf an einer Unterkunft angemeldet, sagte ein Sprecher. Bis 6.30 Uhr sollten die Häuser im Umkreis von einem Kilometer um die Godehardstraße am Hauptbahnhof menschenleer sein. Die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden für die betroffenen Göttinger während des Einsatzes aufgehoben.

Das könnte Sie auch interessieren: Fliegerbombe mitten in Hamburg – Evakuierung und Sperrung: So lief die Entschärfung ab

Vier Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet die Stadt in einer Baugrube in der Innenstadt. Die Entschärfungen sollen voraussichtlich bis Sonntag dauern.

Göttingen hat bereits eine schmerzliche Erfahrung mit einer Bombenentschärfung gemacht; die Erinnerungen an das Unglück 2010 dürften vielen noch in Erinnerung sein. Am Abend des 1. Juni endete eine Entschärfung in der Innenstadt mit drei Toten. Die Evakuierung rund um den Schützenplatz lief noch, als ein Knall die Innenstadt erschütterte. Der Blindgänger war explodiert, drei Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Niedersachsen starben. (vd/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp