Das wäre fast schief gegangen: 14 Giftschlangen in Wohnung gefunden

Die Haltung war weder artgerecht noch verantwortungsvoll: In einer Wohnung in Brandenburg sind am Wochenende 14 gefährliche Giftschlangen sichergestellt worden. Reptilienexperte Marko Hafenberg war als Sachverständiger vor Ort und transportierte die Schlangen in eine von ihm geführte Auffangstation.

Die Terrarien in der Wohnung eines Hochhauses waren nicht verschlossen, sagte Hafenberg der dpa. „Um eine Gefährdung unbeteiligter Dritter auszuschließen, mussten die Tiere sichergestellt werden.“

Beim Verpacken der Schlangen kam es mehrmals zu brenzligen Situationen: Der Halter wollte Haferberg nicht an die Schlangen heranlassen und holte sie selbst aus den Terrarien. Teils seien Schlangen entwischt, zweimal habe eine Schlange knapp am Finger des Halters vorbeigebissen. Der Halter sei in einem gesundheitlich schlechten Zustand gewesen.

Brandenburg: Schlangen in Hochhaus sichergestellt

Laut Hafenberg handelte es sich unter anderem um Tigerklapperschlangen, zwei Kettenvipern und Felsenklapperschlangen. Die Kettenviper sei für einen Großteil aller tödlichen Giftschlangenbisse in Asien verantwortlich.

Der Halter habe ihm eine Bestandsliste mit 16 Schlangen gezeigt, sagte Hafenberg. In der Wohnung seien aber nur 14 Schlangen gefunden worden. Der Halter habe die Differenz damit begründet, dass eine Schlange gestorben und eine weitere von einer anderen gefressen worden sei.

Das könnte Sie auch interessieren: Kleinste Kuh der Welt: „Rani“ sorgt für Hysterie

Dagegen erklärte die Stadt Potsdam, die Auswertung weiterer Hinweise habe ergeben, dass der Verbleib eines Tieres noch unklar sei. Daher würden die Wohnung und das Umfeld noch einmal gründlich abgesuch. Die Stadt wies darauf hin, dass es in Brandenburg grundsätzlich keine Rechtsvorschriften gebe, die die Haltung von Giftschlangen durch Privatpersonen untersagen.