Deutsche Ärzte alarmiert: Intensivbetten könnten wegen Personalmangel leer bleiben

Die in vielen Krankenhäusern geschaffenen Zusatzbetten könnten auch bei steigenden Corona-Neuinfektionen leer bleiben: Der Mangel an Pflegepersonal in deutschen Krankenhäusern könnte nach Ansicht von Ärztevertretern und Kliniken zu einem zentralen Problem bei der Versorgung von Covid-19-Patienten werden.

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens beklagte gegenüber den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ einen „dramatischen Mangel an Pflegekräften“. Es gebe inzwischen „ausreichend Kapazitäten an freien Intensivbetten und Beatmungsgeräten“, sagte er.

Ausreichend Intensivbetten, aber kein Pflegepersonal

Das helfe aber nicht, „wenn wir kein Personal haben, um die Patienten zu versorgen“, sagte Janssens. Grob geschätzt würden bundesweit 3500 bis 4000 Fachkräfte für die Intensivpflege fehlen, so Janssens.

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Ähnlich äußerte sich auch die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, gegenüber „Zeit online“. „Wir haben wirklich viele Betten und Beatmungsplätze in Deutschland, In den nächsten Wochen wird es aber viel wichtiger sein, wie wir das personell schaffen“, sagte sie.

Pro Covid-Patient wird eine Pflegekraft benötigt

Zur Einschätzung: Pro schwerkrankem Covid-Patienten auf der Intensivstation werde eigentlich eine Pflegekraft benötigt.Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland war zuletzt deutlich angestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnete am Dienstag mehr als 11.000 Neuinfektionen.

Die Zahl der Covid-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung stieg laut dem Divi-Intensivregister der Vereinigung für Notfallmedizin um weitere 66 auf 1.362, die Zahl der Fälle mit invasiver Beatmung stieg bis Montagmittag um 44 auf 622. (sr)