Dramatische Lage: Brände am Amazonas nehmen immer weiter zu
Brasilia –
Dramatische Lage am Amazonas: Im Norden Brasiliens nimmt die Zahl der Feuer immer weiter zu. Und das trotz eines verkündeten Abbrenn-Verbots.
Verbrannte Wälder, verkokelte Wiesen, rauchende Flächen: Im Amazonas-Gebiet sind die Feuer in weiten Teilen außer Kontrolle. Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung Inpe vom Sonnabend zeigen, dass die Zahl der Brände in neun brasilianischen Bundesstaaten erneut um 20 Prozent gestiegen sind.
Umstrittenes Abbrenn-Verbot zeigt keine Wirkung
Demnach wurden im Juli diesen Jahres 6804 Feuer registriert. Im Juli des vergangenen Jahres waren es noch 5318 gewesen. Damit werden Befürchtungen verstärkt, dass das Jahr 2020 für den Regenwald in Brasilien noch schlimmer werden könnte als das Vorjahr, in dem der Wald schon großflächig in Flammen stand.
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Allein am Donnerstag machten die Satelliten 1007 Feuer in Amazonien aus – laut Greenpeace der Negativ-Rekord an Feuern für einen Juli-Tag in 15 Jahren!
Greenpeace: Es braucht mehr Überwachung!
Das zeigt: Das Mitte Juli von Umweltminister Ricardo Salles und Präsident Jair Bolsonaro verkündete Abbrenn-Verbot zeigt keine Wirkung. Es war von der Opposition und Umweltschützern scharf kritisiert worden, weil es nur für 120 Tage gilt.
„Das Dekret, das die Brände auf dem Papier verbietet, funktioniert nicht, wenn es im Feld nicht auch mehr Überwachung gibt“, sagte Greenpeace-Aktivist Rômulo Batista.
Bolsonaro ist ein Befürworter der wirtschaftlichen Ausbeutung Amazoniens. Seine Regierung plant, die Streitkräfte des Landes bis 2022 im Kampf gegen Abholzung und Brände im Amazonas-Gebiet einzusetzen. Umweltschützern zufolge können die Streitkräfte die illegale Zerstörung des Waldes aber nur kurzfristig eindämmen und nicht die Arbeit der von Bolsonaro geschwächten Umweltbehörden ersetzen. (dpa/ng)