• Der Container wurde mit Folie ausgekleidet, an der Decke montierten die Verdächtigen Handschellen.
  • Foto: picture alliance/dpa

Ein Zahnarztstuhl war auch dabei: Gruselig: Polizei entdeckt präparierte Folterkammer

Rotterdam –

Dieser Fund lässt einem die Nackenhaare zu Berge stehen: Die niederländische Polizei hat ein Gefängnis der Unterwelt mit einer Folterkammer entdeckt. Insgesamt seien sieben Container von einer kriminellen Bande umgebaut worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Rotterdam mit. „Das Bild der Seecontainer ist eiskalt und sehr schockierend.“

Die Container befanden sich in einer Lagerhalle im Ort Wouwse Plantage in der südlichen Provinz Brabant. Sechs von ihnen waren eingerichtet als Gefängniszellen: Schallisoliert mit WC und Handschellen an Decken und Böden.

Rotterdam: Container in Lagerhalle zu Folterkammer umgebaut

„Einen siebten Seecontainer nannten die Verdächtigen das „Behandelzimmer“, ganz offensichtlich gedacht und fertig eingerichtet, um Menschen zu foltern“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. In dem Container waren ein Zahnarztstuhl und zahlreiche Folter-Instrumente gefunden worden wie Heckenscheren, Zangen und chirurgische Instrumente.

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Ein Lichtblick: Die Polizei geht davon aus, dass die Container noch nicht genutzt wurden. Sechs Personen waren den Angaben zufolge bereits vor zwei Wochen unter dem Verdacht der geplanten Entführung und Geiselnahme festgenommen worden. 

Verdächtige kommunizierten in Chats über Entführungen und Folterungen

Die Kriminalpolizei war der Bande über das Abfangen von Telefon- und Chatgesprächen auf die Spur gekommen. Die Verdächtigen hatten nach Angaben der Polizei über das inzwischen geschlossene Netzwerk „EncroChat“ unverblümt über Entführungen und Folterungen gechattet.

Erst vor wenigen Tagen hatte die europäische Justizbehörde Eurojust berichtet, dass die Polizei das Netzwerk geknackt habe und somit ein großer Schlag gegen die organisierte Kriminalität in Europa gelungen sei.

Kriminelle Bande wollte sich als Sonderkommando ausgeben

Offensichtlich wollte die Bande sich bei den Entführungen als Sonderkommando der Polizei ausgeben: Die Ermittler fanden zahlreiche Waffen, Polizeiuniformen, Stoppschilder, Blaulichter und kugelabwehrende Westen.

Folterkammer

Der Container wurde mit Folie ausgekleidet, an der Decke montierten die Verdächtigen Handschellen.

Foto:

picture alliance/dpa

Die Polizei hatte die potenziellen Opfer gewarnt – so konnten sie rechtzeitig untertauchen. Die genauen Hintergründe der geplanten Entführungen blieben vorerst unklar. Die Polizei schließt einen Zusammenhang mit Drogenhandel und Erpressungen nicht aus. (dpa/vd)

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