Ethikerin fordert Corona-Ausgleich für Jüngere
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, hat auf die Nachteile der jungen Generation in der Pandemie aufmerksam gemacht. Sie hätten – nicht immer freiwillig – viel Solidarität zeigen müssen. Deshalb schlägt Buyx einen Ausgleich für junge Menschen vor.
Im Interview mit dem Bayrischen Rundfunk zeigte die Medizinethikerin Alena Buyx auf, dass die junge Generation sich lange solidarisch verhalten hat – deshalb sei es nachvollziehbar, dass die Jüngeren „auch mal dran sein wollen“. „Das solidarische Handeln der Jüngeren, das ja nicht nur freiwillig, sondern vorgeordnet war, sollte anerkannt werden, indem sie etwas zurückbekommen. Das können finanzielle oder andere Ausgleiche sein“, erklärte die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates.
Überlegungen zur Impf-Priorisierung
Auch beim Impfen sollte „die junge Generation nicht als allerletztes an die Reihe kommen, sondern sobald das wirklich möglich ist“, so Buyx. Ihrer Meinung nach hätten auch Gruppen wie Studenten und Auszubildende bei der Impfpriorisierung berücksichtigt werden müssen. Schließlich seien sie außerordentlich auf den Kontakt zu anderen angewiesen, um ihre Bildungserfahrung zu verbessern. Solche Faktoren sollten laut Buyx bei einer Impfreihenfolge eine immer wesentlichere Rolle spielen.
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Besonders wichtig ist es laut Buyx nun, den Mangel an Impfstoff zu überwinden. Ärztinnen und Ärzte müssten bei der Priorisierung nämlich zunehmend soziale Überlegungen anstellen und „das ist wirklich schwierig“, so Buyx. „Deswegen ist es so wichtig, dass der Engpass an Impfstoff möglichst bald vorbei ist, sodass wirklich alle ein Angebot bekommen können und sich diese Fragen dann gar nicht mehr stellen.“ (prei)