Flügelkampf spitzt sich zu: Rechtes Duo will die AfD in den Wahlkampf führen
Berlin –
Kurz vor knapp ließ Fraktionschefin Alice Weidel (AfD) die Katze aus dem Sack. Ja, sie wolle erneut als Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl antreten, diesmal mit Parteichef Tino Chrupalla. Dies verriet sie in der Nacht zu gestern bei „Markus Lanz“ im ZDF, bis gestern Mittag lief die Meldefrist.
Damit ist klar: Zwei Teams werden gegeneinander antreten. Neben Weidel und Chrupalla hatten bereits der pensionierte Generalleutnant Joachim Wundrak und die Bundestagsabgeordnete Joana Cotar ihre Kandidatur bekannt gegeben. Abstimmen werden die Parteimitglieder per Online-Umfrage bis 17. Mai.
Weidel und Chrupalla mit deutlich besseren Chancen
Damit ist aber ebenso klar: Der Flügelkampf innerhalb der AfD geht in eine neue Runde. Mit guten Chancen für die deutlich bekannteren und vor allem beim rechten Flügel und in ostdeutschen Landesverbänden beliebten Weidel und Chrupalla.
Co-Parteichef Jörg Meuthen würde Cotar und Wundrak bevorzugen. Letzterer betonte etwa, er trete für eine Abgrenzung nach „extrem rechts“ ein. Er sei immer dafür, sich „mit Respekt dem politischen Gegner zu nähern“.
Alice Weidel für scharfen Tonfall bekannt
Gerade Alice Weidel ist dagegen für ihren scharfen Ton gegenüber Kontrahenten bekannt. Und genau wie Chrupalla steht sie für Positionen, die innerhalb der Partei weiter rechts angesiedelt sind. Auch viele Mitglieder des offiziell aufgelösten „Flügel“ dürften das Hardliner-Duo unterstützen.
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Bereits auf dem Parteitag im April hatte sich der rechte Flügel der Partei programmatisch weitestgehend durchgesetzt. Weidel hatte sich früher zwar für einen Ausschluss Björn Höckes eingesetzt, später aber ihre Haltung geändert. Chrupalla gilt als „Flügel“-nah.