„Fucking Bitch“: Republikaner beleidigt Ocasio-Cortez – Abgeordnete schlägt zurück
Washington –
Mit dieser gepfefferten Antwort hat der republikanische Abgeordnete Ted Yoho (65) wohl nicht gerechnet: Er soll die prominente Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez (30) am Montag wüst und sexistisch vor dem Capitol beschimpft haben. Doch statt zu schweigen, liest die Abgeordnete ihm anschließend im Kongress die Leviten – und findet viele Unterstützer.
Der Abgeordnete habe ihr den Finger vor das Gesicht gehalten und sie „widerlich, verrückt und gefährlich“ genannt, so schildert Ocasio-Cortez den Vorfall. Doch der Mann steigerte seinen verbalen Ausfall noch und bezeichnete die Abgeordnete vor Journalisten außerhalb des Capitols als eine „verdammte Schlampe“, so berichtet es ein Reporter der Zeitung „The Hill“.
Washington: Ocasio-Cortez antwortet auf sexistische Beleidigungen von Republikaner Ted Yoho
Die Kongress-Abgeordnete nahm den Vorfall zum Anlass, auf die Alltäglichkeit sexistischer Sprache hinzuweisen. „Ich möchte klar stellen, dass die Kommentare vom Abgeordneten Yoho für mich nicht zutiefst verletzend waren“, so Ocasio-Cortez. Doch das läge nur daran, dass sie so etwas bereits mehrfach erlebt habe: Vorfälle wie dieser ereigneten sich während ihrer Zeit als Kellnerin, in der U-Bahn oder einfach auf der Straße, denn: „Diese Art der Sprache ist nicht neu“.
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Sie habe Männer, die Begriffe wie der Abgeordnete Yoho verwendeten, aus Bars geworfen, erzählt die Demokratin. Und das sei der Punkt: Es gehe hier nicht um einen einzelnen Fall – diese Art der gewalttätigen und respektlosen Sprache Frauen gegenüber sei ein kulturelles Problem.
USA: Abgeordnete macht im Kongress auf gewalttätige Rede gegen Frauen aufmerksam
Der republikanische Abgeordnete soll sich später aufgrund seiner Wortwahl reumütig gezeigt und auf seine Frau und Töchter verwiesen haben. Doch so leicht ließ Ocasio-Cortez ihn nicht davonkommen: „Eine Tochter zu haben macht einen Mann nicht anständig. Eine Frau zu haben macht einen Mann nicht anständig. Menschen mit Würde und Respekt zu behandeln macht einen Mann anständig“. Auch sie sei eine Tochter und ihre Eltern hätten ihr beigebracht, es nicht zu akzeptieren, wenn Männer sie beleidigten.
Sein Verhalten sei nicht zu akzeptieren – genau wie der müde Versuch einer Entschuldigung mit dem Hinweis auf seine eigene Frau und seine Kinder, die er als Schutzschild benutzt habe. „Ein anständiger Mann entschuldigt sich nicht, um sein Gesicht zu wahren oder eine Wahl zu gewinnen“, sondern ernsthaft, „um den Schaden, den er angerichtet hat, zu reparieren. Damit wir alle weitergehen können.“
Ihre klaren Worte erhielten auch jenseits des Abgeordnetenhauses Anerkennung und Unterstützung. Unter ihrer Rede sammelten sich auf Youtube zahlreiche Kommentare von Nutzern, die sich hinter die junge Demokratin stellten – und über 31.000 Likes.