Gedränge trotz Lockdown: Corona-Wahnsinn an Österreichs Skiliften
Die Corona-Pandemie ist noch längst nicht im Griff, der Lockdown in vollem Gange, doch in den Skigebieten in Österreich herrscht dennoch enormer Andrang. Denn: Das Land hat seine Lifte geöffnet – wenn auch unter strengen Auflagen. Besonders am Skilift in Damüls in Vorarlberg am Uga-Express herrscht dichtes Gedränge. Die Tourismusmanagerin sieht darin jedoch zunächst kein Problem.
Ihre Begründung für die Liftöffnungen trotz Pandemie lautet lapidar: „Wir sind ein Land des Skifahrens“, so Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. „Für uns war es wichtig, dem Wunsch der Bundesländer nachzukommen, dass man vor allem den Einheimischen und Tagesgästen das Skifahren ermöglicht.“
Österreich öffnet Skilifte – Massenandrang in Vorarlberg
Die Folge: Am Wochenende gab es teils so große Verkehrsstaus in den Skigebieten, dass einige die Notbremse zogen und den Zutritt sperrten. Das Bodental in Kärnten, das Winterwandern und Langlauf bietet, blieb nach dem Ansturm am Sonntag geschlossen, ebenso die Rodelwiesen in Semmering rund 100 Kilometer südwestlich von Wien. In Damüls in Vorarlberg – rund 70 Kilometer südlich von Lindau am Bodensee – musste eine zu große Menschenansammlung aufgelöst werden.
In den Sozialen Medien tauchten Bilder und Videos aus Damüls auf, die rund 100 Skifahrer dicht gedrängt vor einem Vierer-Sessellift zeigen. Von Abstandsregeln keine Spur.
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Das Problem: Auch wenn fast alle Skifahrer die vorgeschriebenen Mund-Nase-Bedeckungen tragen, stehen sie dennoch viel zu eng beieinander – insbesondere da Kinder unter 14 Jahren keine Maske zu tragen brauchen. Das Gedränge in Damüls entstand wegen Schneemangels in benachbarten Gebieten, teilte Andreas Gapp, Chef der Vorarlberger Seilbahnen, am Sonntag mit. „Wir haben hieraus gelernt und werden schnellstmöglich unsere Konzepte anpassen.“
Österreich: Bilder aus Skigebieten sorgen für Kritik
Im Bodental und am Semmering waren es „massenhaft am Straßenrand parkende Fahrzeuge“, die die Behörden alarmierten. Teils sei die Zufahrt von Feuerwehr- oder Rettungswagen behindert gewesen, hieß es. Semmering hatte am 1. Weihnachtstag noch vergeblich versucht, die Zahl der Rodler mit Absperrgittern zu begrenzen. Beide Gemeinden schlossen die Zufahrten am Sonntag ganz. Die Bilder aus den Skigebieten stießen in den Sozialen Medien teils auf heftige Kritik.
In den Skigebieten in Österreich sind derzeit hauptsächlich Einheimische und wenige Tagestouristen anzutreffen. Deutsche Touristen und Skifahrer müssen nach Ankunft in Österreich in zehntägige Quarantäne. Hotels und Restaurants bleiben nach wie vor bis zum 18. Januar geschlossen. (vd)