Grusel-Bilder: Friedhof stürzt ins Meer – Dutzende Särge treiben im Wasser
Camogli –
Die Bilder sind gruselig: Dutzende Särge treiben vor der Küste Norditaliens im Meer. Ein Erdrutsch hatte zuvor Teile eines Friedhofs abstürzen lassen. Die Behörden sind nicht sicher, ob sie alle menschlichen Überreste bergen können.
„Das fällt runter, das fällt runter“, prophezeien die Männer im norditalienischen Camogli, rund 20 Kilometer östlich der Hafenstadt Genua. Sie stehen am Rande eines Friedhofs in der Kleinstadt und sind besorgt: Ein Hang droht abzurutschen und ins Meer zu stürzen. Die Nachrichtenagentur Ansa hat ein Video der Szene auf ihrem Twitter-Kanal hochgeladen.
Friedhof von Camogli stürzt ins Meer – Dutzende Särge treiben im Wasser
So kommt es dann auch: Zunächst hört man nur ein Klappern und Scheppern, als würde Geschirr aneinanderkrachen oder vom Tisch fallen. Dann ist klar, woher das Geräusch kommt: Ein Mausoleum mit Urnen verschwindet aus dem Blickfeld des Filmenden, wenig später stürzt auch das dahinterliegende Gebäude ab. Schließlich landet der komplette Hang samt Gräbern im Meer.
Rund 200 Särge seien bei dem Erdrutsch am Montag ins Wasser gefallen, schreibt die Ansa. Auch Grabschmuck, Grabdeckel und andere Gegenstände wurden in die Tiefe gerissen und treiben nun im Mittelmeer vor der ligurischen Küste. Was für ein Horror!
Bürgermeister: „Suche nach menschlichen Überresten läuft noch“
Der Bürgermeister des Ortes, Francesco Olivari, sagte: „Ein Teil der abgestürzten Überreste liegt wohl auch am Hang unter dem Geröll“. Er und andere Verantwortliche sind nicht sicher, ob alle sterblichen Überreste geborgen und zugeordnet werden können.
Feuerwehr, Küstenwache und Freiwillige waren nach dem Erdrutsch sofort in Boote gesprungen. „Die Suche nach den vom Unglück betroffenen menschlichen Überresten läuft noch“, sagte Olivari am Dienstag. Auch Taucher seien dabei im Einsatz.
Erdrutsch in Camogli: Waren Unwetter schuld?
Die Ursache für den Erdrutsch ist derweil noch völlig unklar. Ersten Angaben zufolge könnten die heftigen Unwetter und Regenfälle der vergangenen Jahre schuld gewesen sein. Tino Revello, Stadtrat in Camogli, sagte zur Ansa, dass das Gebiet seit einiger Zeit unter Beobachtung stehe und an den felsigen Klippen unterhalb des Friedhofs schon länger Befestigungsarbeiten liefen. Und: „Die letzten Tage gab es da seltsam knarrende Geräusche.“
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Friedhofsarbeiter oder sonstige Anwesende wurden bei dem Unglück nicht verletzt. Dass andere Gebäude in der Nähe ebenfalls abstürzen könnten, schlossen Experten zunächst aus.