• In einem Haus in Texas (USA) sind mehr als 90 Menschen zusammengepfercht entdeckt worden. Einige von ihnen waren an Covid-19 erkrankt, viele litten Hunger. Die Polizei sprach von einem „verstörenden“ ...

Hungernd und corona-krank: „Verstörend“: 90 Menschen zusammengepfercht in Haus entdeckt

Houston –

In einem Haus in Texas (USA) sind mehr als 90 Menschen zusammengepfercht entdeckt worden. Einige von ihnen waren an Covid-19 erkrankt, viele litten Hunger. Die Polizei sprach von einem „verstörenden“ Anblick.

Die Beamten dachten, sie seien auf dem Weg zu einem Entführungsfall: Im texanischen Houston wurden am Freitag in einem Haus mehr als 90 Menschen entdeckt, die dort unter fürchterlichen Zuständen gelebt haben müssen. Daryn Edwards, der Vize-Polizeichef von Houston, sagte in einem Pressestatement, die Männer und Frauen seien „allesamt zusammengepfercht“ in dem zweistöckigen Gebäude gefunden worden.

Menschen in Haus zusammengepfercht – viele litten an Hunger und Covid-19

Einige von ihnen hätten Symptome von Covid-19 gezeigt, zum Beispiel Fieber und Geruchs- sowie Geschmacksverlust. Viele gaben zudem an, sie hätten „länger nichts gegessen“, so Edwards weiter. Die Polizei ließ daraufhin sofort Essen in das Haus bringen, um die hungernden Menschen zu versorgen. Schwerer verletzt sei glücklicherweise keiner von ihnen, sagte Edwards. Alle sollen nun auf das Coronavirus getestet und „umgesiedelt“ werden.

In dem Haus waren bis auf einige an die Wand gelehnte Matratzen kaum Möbel oder andere Gegenstände gefunden worden. „Das ist offensichtlich etwas, das wir nicht oft sehen, aber es war verstörend“, so Edwards.

Erst vor kurzem gab es in Houston einen ähnlichen Fall

Wie der lokale Sender KRPC berichtete, wurden insgesamt 91 Menschen entdeckt. Laut Vize-Polizeichef waren fünf von ihnen weiblich, der Rest männlich. Alle seien zwischen 20 und Ende 30. Nach aktuellem Ermittlungsstand sei von Menschenschmuggel auszugehen. Hinweise auf eine potenzielle Entführung hätten sich nicht bestätigt, ebenso sei nicht von Menschenhandel auszugehen, so Edwards weiter. Der Sender NBC News sprach von „Migranten“, die in dem Haus gefunden worden seien.

Die „New York Times“ verwies auf einen ähnlichen Fall im Dezember letzten Jahres. Damals war ein 36-Jähriger aus Honduras festgenommen worden, der 29 Menschen in einem Haus im Südwesten Houstons untergebracht haben soll, bei dem „Fenster vernagelt und Türen mit Schlössern verriegelt waren.“ Das Ganze wurde bekannt, weil einer der Eingepferchten damals fliehen konnte. Die meisten von ihnen kamen aus Mittelamerika, einige auch aus Kuba.

Zahl der Flüchtlinge, die in die USA wollen, steigt an

Die Zahl der Migranten und Flüchtlinge, die von Mexiko aus über die Südgrenze in die Vereinigten Staaten kommen, ist zuletzt stark angestiegen. Immer wieder kommt es dabei zu verstörenden Szenen: So wurde kürzlich ein Fall publik, bei dem Menschenschmuggler zwei kleinen Mädchen über einen US-Grenzzaun warfen. (mik)

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