• Der Impfstoff AstraZeneca bereitet ziemlich viele Probleme.
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Kommentar: Nach dem Impfstopp: Dann gebt AstraZeneca doch endlich für alle frei!

Kommentar –

Der Impfstopp für AstraZeneca ist der bisher wohl größte Rückschlag in der Pandemie. Man kann lange und mit guten Argumenten für und gegen diesen Stopp argumentieren. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für den für ihn politisch sichereren Weg entschieden: Durch das Aussetzen der Impfungen kann ihm niemand vorwerfen, leichtfertig Menschenleben aufs Spiel zu setzen. Das wäre sicher passiert, hätte er diese einfach weiterlaufen lassen.

Dahinter steht allerdings auch der Gedanke, dass der Staat für alles zu sorgen und auch noch das kleinste Risiko auszuschließen hat. Im Fall von Corona stößt diese Philosophie allerdings an deutliche Grenzen. Diese Pandemie ist so unberechenbar, dass ein solches Sicherheits-Denken fast zwangsläufig zu einer Erstarrung und zu herben Rückschlägen führen muss. 

Es fehlt vor allem der Bundesregierung an Flexibilität

Diesem Land und zuvorderst dieser Bundesregierung mangelt es eindeutig an Flexibilität. Will die GroKo ihr Versprechen halten, bis September allen ein Impfangebot gemacht zu haben, wird sie schnell umdenken müssen. Konkret bedeutet das: Sie sollte den AstraZeneca-Impfstoff, dessen Wirksamkeit außer Frage steht, aber dessen Image schon vor dem Stopp mies war, aus den Fessel der Impfreihenfolge befreien. Und für alle freigeben, die bereit sind, das (minimalste) Thrombose-Risiko und deren mögliche Folgen zu tragen. 

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Den Impfstoff nun möglicherweise wochen- oder gar monatelang nicht zu verimpfen, ist jedenfalls keine Option. Dafür ist der Druck auf dem Kessel im Land viel zu hoch. Vom Schaden durch schlichtes Nicht- oder Weniger-als-möglich-Impfen gar nicht erst zu reden.       

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