• Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock soll ihre Partei als Kanzlerkandidatin in die Bundestagswahl führen.
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Kommentar: Warum diese Entscheidung die Grünen das Kanzleramt kosten kann

Berlin –

Die Grünen haben sich mit der Nominierung von Annalena Baerbock für ihre Prinzipien entschieden – und dagegen, im September wirklich auf Sieg zu spielen. Bei gleicher Qualifikation erhält die Frau den Job. Das ist einer der Grundsätze der Öko-Partei. Ohne Zweifel wäre die 40-Jährige ebenso wie Habeck in der Lage, eine Koalition auszuhandeln und eine Bundesregierung zu führen.

Habeck ist wie Söder: beim Wahlvolk beliebter

Davor stehen allerdings noch Wahlen. Und die könnten vor allem zwischen Union und Grünen äußerst knapp ausfallen. Möglicherweise entscheiden wenige Prozentpunkte darüber, wer am Ende ins Kanzleramt einziehen darf. Laut Umfragen ist Habeck seit Jahr und Tag beliebter als Baerbock, auch wenn diese zuletzt aufholte. Er scheint also eine breitere Wählerschicht anzusprechen. Wahlforscher wissen, dass die Spitzenkandidaten die Stimmabgabe für eine Partei maßgeblich beeinflussen. In manchen Fällen deutlich stärker als inhaltliche Fragen. Die Grünen haben sich mit der Nominierung Baerbocks von dem Grundsatz verabschiedet, dass der Köder vor allem dem Fisch (also den Wählern) schmecken muss und weniger dem Angler. Die Union streitet im Fall Laschet und Söder noch immer über diesen Grundsatz.

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Querschüsse sind nicht zu erwarten 

Baerbocks Aufgabe wird es nun sein, im wohl spannendsten Wahlkampf der jüngeren Geschichte – immerhin haben drei Parteien Chancen aufs Kanzleramt – eine greifbare Wechselstimmung im Land zu befeuern, ohne die gesellschaftliche Mitte mit zu radikalen Forderungen zu verschrecken. Anders als der kommende Unions-Kanzlerkandidat kann sie sich dabei sicher sein, dass der unterlegene parteiinterne Konkurrent nicht quer schießen wird. Auch Habeck weiß, dass das Kanzleramt für die Grünen wenn überhaupt nur mit bedingungsloser Geschlossenheit zu erobern ist. 

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