Ermordet und versenkt: Mädchen tot im Meer vor Teneriffa gefunden
Eine Sechsjährige, die in Spanien seit eineinhalb Monaten zusammen mit ihrem Vater und ihrer einjährigen Schwester vermisst worden war, ist nun tot im Meer vor Teneriffa gefunden worden. Die in einer Sporttasche verstaute Leiche der Kleinen sei am Donnerstagabend im Atlantik in etwa tausend Metern Tiefe auf dem Meeresgrund drei Seemeilen vor der Nordostküste der Insel mit Hilfe eines Tauchroboters entdeckt und geborgen worden, berichteten der Fernsehsender RTVE und andere Medien am Freitag unter Berufung auf die Polizei. Die Behörden der Kanaren bestätigten auf Anfrage den Fund.
Die Behörden vermuten, dass der Vater die beiden Mädchen Olivia und Anna entführte, nachdem er sich mit der auf Teneriffa lebenden deutschstämmigen Mutter der Mädchen gestritten hatte. Von dieser lebte er getrennt. Nun werde befürchtet, dass der 37-Jährige beide Kinder getötet und Suizid begangen habe, berichtete RTVE unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Teneriffa: Die Leiche lag in einer Tasche im Meer
Die Tasche mit der Leiche der Sechsjährigen sei am Anker eines Bootes des Vaters festgebunden gewesen. Das leere Boot war schon vor einiger Zeit auf dem Meer treibend gefunden worden. Die Polizei hatte dort auch Blutspuren entdeckt. Die Suche nach den beiden weiterhin vermissten Personen werde fortgesetzt, hieß es.
Der Vater und die Mädchen waren von der Mutter am 27. April als vermisst gemeldet worden. Der Mann rief seine Ex-Frau wenig später an und sagte ihr: „Du wirst die Mädchen und mich nie wiedersehen.“ Nach Medienberichten schickte er via Whatsapp auch Mitteilungen an Bekannte, die sich wie Abschiedsnachrichten lasen.
Verzweifelte Mutter hatte nach den Kindern auf Instagram gesucht
Er war Ende April von Zeugen am Hafen von Santa Cruz de Tenerife gesehen worden, wie er spätabends Taschen in sein Boot lud. Diese Szenen wurden auch von Überwachungskameras festgehalten. Die verzweifelte Mutter, die nach dem Verschwinden ihrer Töchter auf Instagram auch Videos der Mädchen postete, hatte bisher angenommen, dass der Vater vorgehabt habe, mit den Kindern im Boot in ein afrikanisches Land zu fliehen. (dpa/mn)