Medienbericht: Scholz wusste seit Februar 2019 von Verdacht gegen Skandalfirma Wirecard
Frankfurt/Main –
Hat Olaf Scholz (SPD) etwa schon länger über den aufziehenden Wirecard-Skandal Bescheid gewusst? Und falls ja: Hat er das absichtlich verschwiegen? Ein Zeitungsbericht legt das nun nahe.
Der Bundesfinanzminister ist einemBericht zufolge vor knapp eineinhalb Jahren über verdächtige Vorgänge beim Dax-Unternehmen Wirecard informiert worden.
Scholz sei am 19. Februar 2019 darüber unterrichtet worden, dass die Finanzaufsicht Bafin „in alle Richtungen wegen Marktmanipulation ermittelt, das heißt sowohl gegen Verantwortliche der Wirecard AG als auch gegen Personen, bei denen Hinweise zur Beteiligung an Marktmanipulationen vorliegen“, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)“.
Olaf Scholz kündigte Konsequenzen nach Wirecard-Skandal an
Das Blatt zitiert dabei aus einem ihm nach eigenen Angaben vorliegenden Sachstandsbericht des Bundesfinanzministeriums an den Finanzausschuss des Bundestags.
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Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet, nachdem das Unternehmen eingestehen musste, dass in der Bilanz aufgeführte Barmittel von 1,9 Milliarden Euro, die angeblich auf asiatischen Bankkonten lagen, nicht auffindbar seien.
Bafin-Präsident Felix Hufeld bezeichnete die Ereignisse als eine „Schande“ für Deutschland. Scholz hat als Konsequenz aus dem Bilanzskandal eine Reform der deutschen Finanzaufsicht angekündigt. (mik/dpa)