Mehr als 200 Menschen gerettet: Neues Schiff von Sea-Eye birgt erstmals Flüchtlinge
Rostock –
Ein neues Schiff der deutschen Hilfsorganisationen Sea-Eye und United4Rescue hat zum ersten Mal Leben gerettet. Über 200 Flüchtlinge holten die Retter innerhalb von 48 Stunden aus völlig untauglichen Booten auf dem Mittelmeer.
Das Flüchtlings-Rettungsschiff mit dem Namen „Sea-Eye 4“ barg am Sonntag in drei Einsätzen insgesamt 230 Flüchtlinge von Holzbooten, die für die Überfahrt über das Meer untauglich waren. Das teilten die beiden Hilfsorganisationen mit.
Viele Kinder unter den Geretteten
Unter den Geretteten seien viele Kinder, ein 8 Monate junges Baby und eine Schwangere, so Sea-Eye und United4Rescue. Bereits am Freitag hatte die Crew der „Sea-Eye 4“ den Angaben zufolge zwei Libyer aus einem kleinen Boot gerettet. Sea-Eye zeigte sich „sehr glücklich und stolz“ über die Rettungseinsätze. Das neue Schiff habe zum ersten Mal Leben gerettet – „was für großartige Nachrichten“, erklärte der Vorsitzende der Organisation, Gorden Isler.
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Bei der dritten Rettungsaktion der „Sea-Eye 4“ wurden am Sonntagabend 50 Menschen aus einem Flüchtlingsboot gerettet, auf das die Crew durch das Kreisen eines Flugzeugs der EU-Grenzschutzbehörde Frontex aufmerksam geworden war.
Die „Sea-Eye 4“ kommt aus Rostock
Wie die Organisation Sea-Eye auf Instagram mitteilte, wurden alle geretteten Personen medizinisch untersucht. Zwei hätten länger auf der Krankenstation stabilisiert werden müssen.
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Die „Sea-Eye 4“ war Anfang April von den Hilfsorganisationen von Rostock aus entsandt worden. Das ehemalige Offshore-Versorgungsschiff war sechs Monate lang für seine Mission zur Rettung von Flüchtlingen umgebaut worden. Das Schiff bietet nach Angaben der Organisationen viel Platz für die medizinische Erstversorgung geretteter Menschen. Die „Sea-Eye 4“ ist 53 Meter lang und 11,50 Meter breit. (afp)