Die AfD nach ihrem Parteitag: Wutgetriebene Wohlstands-Killer
Die AfD hat sich neu für die Bundestagswahl aufgestellt. Auf dem Parteitag in Riesa wurde eines deutlich: Die Partei bemüht sich nicht einmal mehr darum, ihre Radikalität zu verbergen. Noch die abseitigste Position hat in der AfD inzwischen ihren Platz. Zu allem Überfluss hat sich die Partei auch noch ein Wohlstands-Vernichtungsprogramm auf die Fahnen geschrieben.
In den vergangenen Jahren war die AfD immer darum bemüht, die Auswüchse ihrer radikalsten und verrücktesten Mitglieder einzuhegen. Wer als Partei zu radikal erscheint, ist für viele Wähler nicht anschlussfähig, also nicht wählbar. Und außerdem droht im Hintergrund ein Parteienverbot. Offenbar fühlt sich die AfD inzwischen durch die jüngsten (Wahl-)Erfolge ihrer Gesinnungsgenossen in den USA oder in Österreich so beflügelt, dass sie auf derlei Überlegungen keine große Rücksicht mehr nimmt.
Weidels Kniefall vor dem Höcke-Flügel
„Wenn es Remigration heißen soll, dann heißt es eben Remigration“, war dazu Weidels bejubelter Schlüsselsatz in ihrer Parteitags-Rede. Bisher war die AfD-Führung stets darum bemüht, abzustreiten, dass „Remigration“, unter der allgemein die Ausweisung von allen Nicht-„Biodeutschen“ (Unwort des Jahres) verstanden wird, zu ihren Kernzielen gehört. Weidels Satz ist als Kniefall vor dem völkischen Höcke-Flügel in ihrer Partei zu verstehen, der vor allem von einer blinden Wut getrieben wird. Wohl auch deshalb geht Weidel parteiintern unumstritten in den Wahlkampf.
Völlig überraschend kommt die weitere Radikalisierung der AfD natürlich nicht. Neu ist allerdings das Programm zur Wohlstandsvernichtung in Deutschland. Weidel kündigte an, die AfD wolle alle „Windkrafträder der Schande“ abreißen lassen, sollte die AfD in Regierungsverantwortung kommen. Die Vernichtung von Volks- und Privateigentum – passt das wirklich zu einer „libertär-konservativen“ Partei, von der Weidel kürzlich gegenüber Elon Musk sprach?
Was die AfD plant, würde Hunderttausende Jobs kosten
Nimmt man das Wahl-Programm der AfD ernst, entpuppt sich die Partei nicht nur in diesem Feld als echter Wohlstands-Killer. Die Forderung, Deutschland solle aus der EU austreten, hat es zwar knapp nicht ins Parteiprogramm geschafft. Stattdessen will die AfD nur noch einen gemeinsamen Markt in Europa und die Wiedereinführung der D-Mark. Ein gemeinsamer Markt mit unterschiedlichen Währungen? Das ist unausgegorener Mist, der in Deutschland – wo jeder vierte Arbeitsplatz direkt vom Export abhängt und die Wirtschaft aufs Engste mit Europa verwoben ist – Hunderttausende Jobs kosten würde.
Das könnte Sie auch interessieren: Erwiesen rechtsextremistisch: AfD trennt sich von Junger Alternative
Aber für derlei Feinheiten sind die meisten AfD-Wähler wohl nicht empfänglich. Sie werden ihr Kreuz bei der AfD machen, ohne zu ahnen, dass sie sich so wirtschaftlich unterm Strich vor allem selbst schaden.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.