Erdüberlastungstag
  • Verpackungen, fertig fürs Recyceln: Doch solche Techniken genügen nicht. Wir verbrauchen mehr Ressourcen, als zur Verfügung stehen.
  • Foto: picture alliance/dpa/Initiative \"Mülltrennung wirkt\" | HOLGER MARTENS

Erdüberlastungstag: Her mit der ökologischen Schuldenbremse!

Für Deutschland markiert Donnerstag, der 2. Mai, den Erdüberlastungstag. Heißt: Die Bundesbürger haben seit Jahresanfang bereits so viele Ressourcen verbraucht, wie die Erde in einem Jahr regenerieren kann und ihnen rechnerisch „zusteht“. Den Rest des Jahres leben wir sozusagen auf Pump. Es ist keineswegs unmöglich, das symbolische Datum auch wieder deutlich nach hinten im Jahr zu schieben. Was fehlt, ist der Wille.

Würde jeder Mensch auf der Welt so leben wie die Deutschen, bräuchten wir rechnerisch drei Erden. Das ist sogar noch gut, denn beispielsweise im Jahr 2010 waren es noch 3,3 Erden. Da wir aber weder das eine noch das andere haben, bleibt der hohe Ressourcenverbrauch – und in der Folge der hohe CO2-Ausstoß – wohl das größte Problem der Menschheit. Einfacher ist es natürlich, sich wahlweise am Gendern, den Grünen oder seiner Ablehnung von Atomkraftwerken abzuarbeiten.

Der hohe Fleischkonsum bleibt ein großes Problem

Dabei wäre es tatsächlich kein Hexenwerk, unseren „ökologischen Fußabdruck“ deutlich zu verringern. So ist beispielsweise unser hoher Fleischkonsum mit dafür verantwortlich, dass weltweit Wälder gerodet werden, um Nahrungsmittel anzubauen, mit denen unsere Rinder und Schweine gefüttert werden. Wir verzehren nämlich mehr von ihnen, als wir mit den Früchten unserer Felder überhaupt füttern können. Aber klar: Wenn über die Einführung eines Veggi-Tages in Kantinen nachgedacht wird, kocht der Volkszorn. Haben diese Menschen keine Kinder? Denken Sie nicht an die Zukunft?

Es ist eine Freiheit auf Kosten künftiger Freiheit

Und auch im Straßenverkehr wäre einiges möglich, ohne große Bequemlichkeitsverluste. Ein Tempolimit würde im ersten Schritt zwar nur wenig CO2 einsparen. Aber es würde auch dazu führen, dass die Industrie nicht immer noch größere und noch schwerere Autos entwickelt, wie in den vergangenen Jahrzehnten – einfach weil sich übermotorisierte Fahrzeuge gar nicht mehr lohnen würden.

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Doch diese und ähnliche Vorschläge sind bekanntlich bisher gescheitert. Meistens mit dem Hinweis, dies sei eine inakzeptable Einschränkung der persönlichen Freiheit. Diese Haltung geht nur leider auf Kosten der Freiheit und Handlungsmöglichkeiten künftiger Generationen. Wir haben im Grundgesetz eine Schuldenbremse für Geld. Was wir eigentlich viel dringender bräuchten, wäre so etwas wie eine „ökologische Schuldenbremse“.

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