EU will Rauchen im Freien verbieten: Habt ihr ’nen Vogel?
Zum Schutz vor Passivrauchen hat die EU ihren Mitgliedsstaaten empfohlen, das Rauchen im Freien an vielen Orten komplett zu verbieten. In Deutschland finden sich Politiker, die diese Idee unterstützen. Diese Art der Übergriffigkeit trägt auch zur steigenden Politik-Verdrossenheit bei – und sollte schnellstens beendet werden.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat den EU-Mitgliedsländern empfohlen, Zigaretten und E-Zigaretten auf Spielplätzen, in Freizeitparks und Freibädern, an Bahnhöfen und Bushaltestellen sowie in den Außenbereichen von Krankenhäusern, Schulen und Universitäten zu verbieten. Umgesetzt werden müsste das aber von den Nationalstaaten beziehungsweise Bundesländern.
Dirk Heidenblut, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD, zeigt Sympathien für die Idee: „Niemand sollte unfreiwillig dem gesundheitsschädlichen Rauch von Zigaretten, E‑Zigaretten und anderen Dampfprodukten ausgesetzt sein“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Insbesondere nicht Kinder. Auch Linda Heitmann, Grünen-Bundestagsabgeordnete aus Altona, macht sich dafür stark.
Diese Übergriffigkeit aktiviert den Widerstandsgeist
Aber wäre ein solcher Schritt wirklich sinnvoll? Wohl kaum! Als die EU einst ein Rauchverbot in öffentlichen Innenräumen anregte, folgten die meisten EU-Länder dem Vorschlag. Tatsächlich ist Passivrauchen in Innenräumen kaum zu verhindern und bei einem längeren Aufenthalt auch gesundheitsschädlich. Aber an der frischen Luft? Wer beispielsweise an der Haltestelle auf den Bus wartet (oft genug mitten in riesigen Auto-Abgas-Wolken) und sich von einem Raucher belästigt fühlt, kann einfach einen Meter weiter gehen – Problem gelöst!
Dafür braucht es keine gesetzlichen Vorschriften. Im Gegenteil: Diese Art von Übergriffigkeit durch staatliche Stellen aktiviert bei vielen Menschen den Widerstandsgeist und führt in der Summe dazu, dass auch sinnvolle Maßnahmen als weniger legitim betrachtet werden.
Wird als nächstes auch das Motorradfahren verboten?
Die EU hat als Ziel eine „Generation rauchfrei“ ausgerufen. Die Frage muss erlaubt sein, ob sich die EU in diesem Fall nicht in Dinge einmischt, die sie eigentlich nichts angehen. Denn es gehört zur individuellen Freiheit jedes Einzelnen, ob er oder sie rauchen will oder nicht. Wer in diesem Fall dann mit den gesundheitlichen Folgekosten des Rauchens argumentiert, müsste konsequenterweise auch übermäßiges Essen oder – wegen der Verletzungsgefahr – das Motorradfahren verbieten. Das führt ins Absurde und in die Unfreiheit.
Das könnte Sie auch interessieren: Billiger als beim Dealer und ganz legal: Wo Kiffer künftig shoppen gehen
In ihrem eigenen Interesse sollte sich die EU beim Rauchen also auf Aufklärung und Prävention konzentrieren und nicht versuchen, sich durch überzogene Maßnahmen als Erziehungsberechtiger der Bürger aufzuspielen.