Teenies bei der Bundeswehr: Schluss mit dem Irrsinn!
Die Bundeswehr hat in den vergangenen fünf Jahren 7681 Minderjährige rekrutiert. Das geht aus einer Anfrage der Linken beim Bundesverteidigungsministerium hervor. Deutschland bildet damit weltweit eher die Ausnahme. Nicht nur deshalb sollte diese Praxis besser schnell beendet werden.
Es ist kein Geheimnis: Die Bundeswehr plagen Personalsorgen. Deshalb ist sie auch für Minderjährige offen: Wenn 17-Jährige zur Bundeswehr wollen, können sie dies tun. Auf einer freiwilligen Basis und mit dem Einverständnis der Eltern. Sie werden aber nicht in Einsätze geschickt und dürfen Waffen nur zu Übungs- und Ausbildungszwecken in die Hand nehmen.
Deutschland gehört mit seiner Praxis zu einer Minderheit
Also alles halb so schlimm? 150 Länder dieser Erde verweigern Minderjährigen den Zugang zu den Streitkräften. Deutschland bildet also (neben den USA) eine der wenigen Ausnahmen. Die Begründung des Verteidigungsministeriums: Viele andere Jugendliche fangen ihre Ausbildung auch schon mit 17 Jahren an, wer eine Laufbahn bei der Bundeswehr plant, soll nicht benachteiligt werden.
Der Soldatenberuf ist nicht wie jeder andere
Besonders überzeugend klingt das nicht. Denn der Soldatenberuf ist eben genau nicht wie jeder andere. Außerdem kann die Truppe ein raues Pflaster sein: Sind 17-Jährige wirklich in der Lage, sich im Fall der Fälle gegen sexuelle Übergriffe oder Mobbing durch deutlich Ältere zur Wehr zur setzen? Und schließlich: Deutschland untergräbt seine Glaubwürdigkeit, wenn es beispielsweise in internationalen Gremien gegen Kindersoldaten in afrikanischen Armeen anarbeitet, aber selbst Minderjährige in seiner Armee duldet.
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Wenn die Gesellschaft 17-Jährigen nicht die Reife zugesteht, wählen zu gehen, sollte sie sie auch nicht in ihrer Armee dulden. Die Personalsorgen lassen sich auch anders lösen: beispielsweise mit einer guten Bezahlung und überzeugenden Argumenten, warum Landes- und Bündnisverteidigung ein Übel ist, ohne das es nun mal nicht geht.