Weltweiter Börsencrash: Trumps teure Täuschung
Die weltweite Talfahrt der Börsen geht weiter. Der Aktienindex Dax ist zum Wochenstart um 10 Prozent eingebrochen. Anlegern weltweit wird nun langsam klar: Sie sind auf eine gigantische Täuschung Donald Trumps hereingefallen, gegen den der Wortbruch von CDU-Chef Friedrich Merz beim Schuldenmachen wie eine kleine Notlüge wirkt.
Tausende von Milliarden Euro sind seit der Bekanntgabe der neuen US-Zölle an den Börsen verloren gegangen – und damit auch die Altersvorsorge von Millionen Menschen. Viele wollen ihr Geld nun so schnell wie möglich aus US-Aktien abziehen. Dabei hat Donald Trump immer so getan, als sei ihm die Wirtschaft oder die Märkte wichtig. Ein folgenschwere Lüge. Trump ist immer schon nur Trump wichtig gewesen.
Die paranoide Idee von der angeblichen Abzocke
Diejenigen, die den US-Präsidenten unterstützt haben, wogen sich lange in Sicherheit: Immerhin ist Trump (angeblich) selbst Milliardär und Geschäftsmann und hat sich noch im Dezember an der New Yorker Börse als „Mann der Märkte“ feiern lassen. Und mit Scott Bessent ist ein ehemaliger Hedgefonds-Manager Trumps Finanzminister. Dies zusammen wird schon dafür sorgen, dass es an den Märkten nicht zu Verwerfungen kommt – so die Annahme.
Doch weit gefehlt: Trump hat sich mit Ja-Sagern umgeben, die ihm vor allem huldigen. Sie lassen ihm auch seine seit Jahrzehnten gepflegte paranoide Vorstellung durchgehen, die USA würden von listigen Handelspartnern ruiniert und abgezockt. Der US-Präsident hat niemanden in seiner Nähe, der ihn von seinen fixen wirtschaftspolitischen Ideen abbringen könnte. Einzige Ausnahme: Elon Musk, der sich inzwischen für eine komplette Freihandelszone mit Europa ausspricht. Aber der Tech-Milliardär wird seinen Einfluss im Weißen Haus wohl sehr bald verlieren.
Trump überschätzt sein politisches Kapital völlig
Inzwischen sagen Experten beispielsweise bei JP Morgan eine Rezession in den USA voraus. Und auch Trump und seine Helfer schließen das nicht mehr aus. Ihr Motto: Es muss erst schlechter werden, bevor es besser wird. Die Idee: Die Zölle sollen dafür sorgen, dass Produktionsstätten zurück in die USA verlagert werden. Tatsächlich hat es diesen Effekt in leichter Ausprägung nach Trumps erstem „Zollkrieg“ während seiner ersten Amtszeit in der Stahlbranche gegeben. Aber diese Wirkung tritt erst nach Jahren ein. Und wer soll eigentlich die ganzen womöglich neu entstehenden Jobs in den USA übernehmen? De facto herrscht in der größten Volkswirtschaft der Erde – Stand heute – Vollbeschäftigung. Gleichzeitig schmeißt Trump Migranten mit teils radikalen Mitteln aus dem Land – und damit aus dem US-Arbeitsmarkt.
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Doch das ist noch der kleinste Denkfehler Trumps. Viel gravierender ist, dass er sein politisches Kapital völlig überschätzt: Die allermeisten Amerikaner sind hoch verschuldet und leben von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck. Sie haben nicht die finanziellen Reserven, auf das von Trump versprochene „Goldene Zeitalter“ in einigen Jahren zu warten. Die politische Quittung für diese Ignoranz wird Trump womöglich 2026 bei den US-Zwischenwahlen erhalten.
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