• Ist das ein Felsen mit Fenstern? Ein überirdischer Bunker? Eine innovative Zukunftsvorstellung? Das neue Haus im grünen Landschaftspark Meerhoven am Stadtrand des niederländischen Eindhoven sieht schon besonders aus. Schließlich wurde es auch auf ganz besondere Art und Weise gebaut: Mit einem 3D-Drucker. Bald können die ersten Mieter in das erste 3D-Drucker-Haus Europas ...

Mieter ziehen bald ein: Dieses Haus kommt komplett aus dem 3D-Drucker

Eindhoven –

Ist das ein Felsen mit Fenstern? Ein überirdischer Bunker? Eine innovative Zukunftsvorstellung? Das neue Haus im grünen Landschaftspark Meerhoven am Stadtrand des niederländischen Eindhoven sieht schon besonders aus. Schließlich wurde es auch auf ganz besondere Art und Weise gebaut: Mit einem 3D-Drucker. Bald können die ersten Mieter in das erste 3D-Drucker-Haus Europas einziehen.

Das Gebäude ist im Rahmen des Projekts „Milestone“ der Firma Weber Benelux, der Wohnungsbaugesellschaft Vesteda und der Technischen Universität Eindhoven entstanden. Letztere lieferte mit dem 3D-Betonprinter die nötigen technischen Voraussetzungen für die Entstehung des neuen Wohnhauses. Laut dem britischen Nachrichtenmagazin „The Guardian“ besteht das Gebäude aus 24 Bauelementen, die Schicht für Schicht gedruckt wurden. Inspiriert wurden die Architekten von der Form eines Felsens.

So günstig wohnen die Ersten Mieter im Drucker-Haus

Eine Innovation ist das erste europäische 3D-Haus nicht, aber dennoch ein Novum. In Frankreich und den USA gab es bereits Gebäude, die aus einzelnen Bauteilen aus dem 3D-Drucker bestanden – in Amerika wurde das erste im Jahr 2018 vom Bautechnologie-Startup Icon aus Austin (Texas) gebaut. Laut dem „Guardian“ ist der niederländische Bau aber der erste, bei dem alle tragenden Wände mit dem Printer hergestellt wurden.

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Das Haus steht nun drei Monate der Öffentlichkeit zum Bestaunen zur Verfügung. Dann dürfen mit der 70-jährigen Künstlerin Elise Lutz und ihrem 67-jährigen Ehemann Harrie Dekkers die ersten Mieter einziehen. Allerdings nur für ein halbes Jahr, denn es sollen möglichst viele Menschen die Chance bekommen, in dem Haus zu wohnen. Mit 800 Euro pro Monat liegt der Mietpreis für Lutz und Dekkers deutlich unter der Marktmiete.

So vielversprechend ist das Bauen mit dem Drucker

Das ist ein Vorteil des Bauens mit dem 3D-Drucker: Man braucht weniger Arbeitskräfte und kann so schneller und kostengünstiger bauen. „Wenn du dir anschaust, wie viel Zeit wir für den Bau dieses Hauses benötigt haben, dann waren es gerade einmal 120 Stunden“, sagte Bas Huysmans von Weber Benelux dem „Guardian“. Und weiter: „Der große Vorteil ist, dass der Drucker weder essen, noch schlafen oder sich ausruhen muss.“

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Laut Theo Salet von der Uni Eindhoven kann das Bauen mit dem Printer zudem dabei helfen, die Wohnungsnot zu bekämpfen. „Denn das ist industrielles Bauen. Wir können Häuser dadurch sehr schnell bauen, und gleichzeitig maßgeschneidert. Das heißt: Jede Wohnung ist einmalig“, sagte er laut „Tagesschau.de“. Durch den Gebrauch von weniger Materialen sei diese Art des Bauens außerdem deutlich nachhaltiger.

Das planen die Entwickler für die Zukunft

Die Projektentwickler sind begeistert – und haben noch große Pläne. Das neue Felsenhaus ist das erste von fünf, die in dem Park entstehen sollen. Das nächste Haus soll über zwei, das letzte dann sogar über drei Etagen gehen.

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Elise Lutz und Harrie Dekkers freuen sich jetzt aber erstmal, in ihr neues, 94 Quadratmeter großes und bereits voll möbliertes Heim mit einem großen Ess- und Wohnbereich sowie zwei Schlafzimmern einziehen zu dürfen. Denn sie sind ganz verliebt in das Haus: „Es ist eine ganz besondere Atmosphäre – auch akustisch. Sehr still“, sagte Dekkers laut „Tagesschau.de“.

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