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„Wann hört dieser Alptraum auf?“: Vermisste Rebecca: Jetzt spricht ihre Mutter

Seit Anfang vergangenen Jahres wird Rebecca Reusch vermisst – der mysteriöse Fall um das verschwundene, damals 15-jährige Mädchen wühlte ganz Deutschland auf, ihr Foto kursierte bundesweit in den Nachrichten. Inzwischen ist es ruhiger geworden um den Fall, doch die Suche geht weiter. In einem ausführlichen Interview meldet sich jetzt Rebeccas Mutter, Brigitte Reusch, zu Wort. Sie spricht über ihre Hoffnungen und Ängste und schildert ihre Sicht auf die zurückliegenden eineinhalb Jahre, unter anderem den Umgang mit der Presse, den sie als „Alptraum“ bezeichnet.

Sechs Tage nach dem Verschwinden von Rebecca habe alles angefangen, erzählt Brigitte Reusch im Gespräch mit dem YouTuber Jarow, alias Julian Hannes. Sie sei vor der Kirche von der Presse abgefangen, zu Hause regelrecht belagert worden. Wenn die Familie Interviews gegeben hätte, seien diese oft in einen falschen Kontext gerückt oder Details frei erfunden worden, so Reusch. „Man hat sich immer gefragt, wann hört dieser Alptraum auf?“

Brigitte Reusch im Gespräch mit dem YouTuber Jarow, alias Julian Hannes.

Brigitte Reusch im Gespräch mit dem YouTuber Jarow, alias Julian Hannes.

Foto:

YouTube/Jarow

Rebecca aus Berlin ist seit Februar 2019 verschwunden

In den darauffolgenden Monaten habe das Telefon pausenlos geklingelt, auch nachts, erzählt sie. Unter den Anrufern seien nicht nur Journalisten gewesen, sondern auch Personen, die behaupteten, Rebeccas Entführer zu sein – oder Rebecca selbst. Auch über den Instagram-Account, den die Familie weiter betreibt und von dem sie sich ernstgemeinte Hinweise auf Rebeccas Verbleib erhofft, erhalte sie bis heute regelmäßig derartige Nachrichten, so Reusch.

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Seit dem 18. Februar 2019 gilt Rebecca als vermisst, bis heute gibt es keine Spur von ihr. Auch eine Leiche wurde bislang nicht gefunden, alle Ermittlungen liefen ins Leere. Der Verdacht gegen den Schwager der Vermissten, Florian R., erhärtete sich nicht. Die Polizei geht dennoch von einem Gewaltverbrechen aus, ist überzeugt, dass Rebecca nicht mehr lebt – doch Gewissheit gibt es nicht.

Brigitte Reusch: „Hoffe, dass wir die Wahrheit rauskriegen“

„Kein Mensch weiß, wie sie jetzt aussehen könnte“, sagt ihre Mutter. Mit dem Tod der Tochter, die sie im Laufe des Gesprächs immer wieder liebevoll „Becci“ nennt, will sie sich noch nicht abfinden. Die Familie gehe noch Spuren nach, welche das konkret seien, wollte sie aus taktischen Gründen aber nicht sagen, nur so viel: Möglicherweise habe ihre Tochter jemanden über Instagram kennengelernt.

Die 15-Jährige sei in dem sozialen Netzwerk sehr aktiv gewesen, habe viele Bilder gepostet. Ein Verhalten, das ihre Mutter heute als gefährlich einstuft. „Man weiß ja gar nicht, mit wem man eigentlich schreibt.“

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Angesprochen auf die jüngsten Entwicklungen im Fall der vermissten Madeleine McCann gesteht Reusch, dass sie „erstmal geheult“ habe, als sie davon hörte. Die Eltern bewundere sie. 13 Jahre in Ungewissheit zu leben, sei ein „Kraftakt“, von dem sie hoffe, dass er ihr nicht bevorstehe. Während sie das erzählt, ist sie erneut den Tränen nahe. „Ich hoffe, dass wir die Wahrheit vorher rauskriegen.“ (skö)

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