Ab Sonntag Sommerzeit: Sollte die Zeitumstellung nicht abgeschafft werden?
Ja, es ist schon wieder soweit: In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren auf die Sommerzeit umgestellt. Aber wie war das noch? Vor oder zurück? Und sollte das ganze Prozedere nicht sowieso eigentlich abgeschafft werden?
Das doppelte Umstellen der Uhren nervt nämlich viele Menschen jedes Jahr. Die Kritik daran nährte die Hoffnung auf ein baldiges Ende in der EU. Aber dieses Frühjahr gibt’s wichtigere Themen.
Wie jeden Frühling werden also bei uns und den meisten Ländern Europas in der Nacht zum Sonntag die Zeiger wieder von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt. Warum eigentlich? Ganz einfach: Ziel der 1980 wieder eingeführten Umstellung ist es, das Tageslicht besser ausnutzen zu können. Kritiker zweifeln den Energiespareffekt allerdings hartnäckig immer wieder an.
Zeitumstellung: Abschaffung liegt auf Eis
Und das Ende der Umstellung schien auch schon besiegelt: Brüssel – genauer gesagt Ex-Kommissionschef Jean Claude Juncker – hatte es 2018 durch eine spontane Ankündigung im deutschen Frühstücksfernsehen geschafft, sich ins Zentrum der halbjährlichen Berichterstattung zu rücken. Es blieb aber bei Überschriften und Worten: Seit ein paar Jahren liegt das Thema auf Eis, an diesem Stand hat sich nichts geändert.
„Diese Frage zur saisonalen Zeitumstellung ist auch eine saisonale Frage, die wir zweimal im Jahr jeweils vor der Zeitumstellung erhalten“, sagte ein Sprecher der EU-Kommission vor sechs Monaten. Der Ball liege im Feld der EU-Staaten. Aktuell teilte die französische Ratspräsidentschaft mit, dass man nicht vorhabe, das Thema auf die Agenda zu setzten. Frankreich hat noch bis Ende Juni turnusgemäß den Vorsitz unter den EU-Ländern inne.
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Viele Länder außerhalb Europas haben die Umstellung indes abgeschafft oder streben dies an. In den USA etwa hat der Senat in der vergangenen Woche jedenfalls dafür gestimmt, dass die Sommerzeit dauerhaft eingeführt wird. Bei Zustimmung im Repräsentantenhaus würde dies im November 2023 in Kraft treten. Es ist aber unklar, ob es eine Mehrheit dafür gäbe und ob US-Präsident Joe Biden ein entsprechendes Gesetz unterzeichnen würde. Ein absehbarer Vollzug ist also auch dort überhaupt nicht sicher. (dpa/miri)
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