Forscher mit alarmierender Erkenntnis: Corona-Infizierte erleiden oft Organschäden
Mögliche Corona-Spätfolgen machen vielen Menschen, die eine Infektion überstanden haben, Sorge. Und nun hat ein Forschungsprojekt beunruhigende Erkenntnissen gewonnen: Etwa jeder fünfte Patient der Spezialambulanz für Covid-Spätfolgen am Uniklinikum Ulm trug von seiner Covid-Erkrankung Schäden an Lunge, Herz oder Gefäßen davon.
„Wir hatten bislang rund 250 Patienten. 20 Prozent von ihnen haben Organschäden“, sagte Dominik Buckert, betreuender Oberarzt der Spezialambulanz für Covid-Spätfolgen an Lunge, Herz und Gefäßen am Uniklinikum Ulm. Der größte Teil der übrigen Patienten fühle sich schlechter belastbar als vor der Erkrankung, sagte Buckert. Bei ihnen konnten die Mediziner aber keine Organschäden feststellen.
Die meisten Betroffenen haben keine Vorerkrankungen
Die meisten Menschen, die in die Sprechstunde am Uniklinikum Ulm kommen, sind demnach zwischen 40 und 50 Jahre alt. „Und eigentlich verhältnismäßig gesund, also ohne chronische Vorerkrankungen“, so der Oberarzt. Die jüngsten der überwiegend männlichen Patienten sind um die 20 Jahre alt.
Das Uniklinikum hatte die Sprechstunde für Menschen mit Langzeitfolgen nach einer Covid-19-Erkrankung bereits im Februar dieses Jahres eingerichtet.
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Die Ulmer Spezialisten für innere Medizin beobachten bei den Organschäden vor allem Herzmuskelentzündungen und die Folgen davon. Dazu gehörten etwa Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen, so Buckert. „Bei der Lunge beobachten wir, dass sich das Lungengerüst verändert und so ein schlechterer Gasaustausch möglich ist.“ Atemnot sei die Folge. Die bisherigen Erkenntnisse deckten sich mit den Rückmeldungen anderer Kliniken zu Corona-Spätfolgen, sagte Buckert. (prei/dpa)