Kamerafrau erschossen: Baldwin äußert sich zu tragischem Dreh-Unfall
Was für eine Tragödie, was für ein schrecklicher Unfall: Hollywoodstar Alec Baldwin (63) hat versehentlich am Filmset eine Kamerafrau erschossen. Mit einer Filmwaffe. Der Regisseur des Films wurde bei dem Vorfall verletzt. „Mein Herz ist gebrochen“, teilte Baldwin via Twitter mit.
Das unfassbare Unglück ereignete sich am Donnerstagabend (Ortszeit) bei den Dreharbeiten zu dem Western „Rust“ auf der Bonanza Creek Ranch im US-Bundesstaat New Mexico. Alec Baldwin ist bei dem Film als Hauptdarsteller und als Produzent an Bord.
Alec Baldwin erschießt Kamerafrau bei Dreharbeiten zum Western „Rust“
Das Opfer des tragischen Unfalls ist die Kamerafrau Halyna Hutchins. Sie wurde nur 42 Jahre alt. Per Notruf wurde die Polizei zu dem Set gerufen, das Opfer Hutchins wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Doch für sie kam jede Hilfe zu spät, Ärzte konnten nur noch ihren Tod feststellen. Der Regisseur des Films, José Souza, wurde bei dem Unglück verletzt, er kam mit einem Krankenwagen in ein Hospital in Santa Fe. Frances Fisher, eine der Hauptdarstellerinnen des Westerns, ließ die Fans wissen, dass der Regisseur in der Nacht zu Freitag wieder aus der Klinik entlassen wurde.
Wie konnte so ein Unglück überhaupt passieren? Das wird nun von der Polizei ermittelt und Zeugen befragt. Unter anderem werde die Waffe untersucht und wie das Geschoss abgegeben wurde. Strafrechtliche Vorwürfe wurden bislang nicht erhoben.
Polizei untersucht Waffe, mit der am Set geschossen wurde
„Die Ermittler gehen davon aus, dass bei einer Filmszene eine Requistenwaffe benutzt wurde. Sie untersuchen jetzt, welche Art von Projektil sich entladen hat“, heißt es in einer Mitteilung des Sheriffbüros. Die Produktionsfirma Rust Movie Productions LLC nannte Hutchins Tod einen Unfall. Es sei eine Requisitenwaffe mit Platzpatronen eingesetzt worden.
Alec Baldwin wurde kurz nach der Tragödie gesehen, wie er völlig aufgelöst telefonierte. Der Hollywoodstar ist siebenfacher Vater, mit seiner Ex-Frau Kim Basinger hat er die Tochter Ireland, mit seiner Ehefrau Hilaria, mit der er seit 2012 verheiratet ist, hat er sechs Kinder.
„Es gibt keine Worte, um meinen Schock und meine Trauer über den tragischen Vorfall auszudrücken“, twitterte Baldwin am Freitag. Er kooperiere voll und ganz mit der Polizei, um zu klären, wie sich diese Tragödie ereignete. Er sei in Kontakt mit Hutchins‘ Mann. „Ich biete ihm und seiner Familie meine Unterstützung an.“ Der Tweet endet mit den Worten: „Mein Herz ist gebrochen für ihren Mann, ihren Sohn und alle, die Halyna kannten und liebten.“
Baldwin geschockt: „Mein Herz ist gebrochen“
Das schreckliche Unglück weckt Erinnerungen an den Tod von Brandon Lee. Der Sohn von Martial-Arts-Idol Bruce Lee starb auch durch eine Filmwaffe am Set. Der damals 28-Jährige wurde 1993 beim Dreh des Film „The Crow“ mit einer Filmwaffe erschossen. Untersuchungen ergaben damals, dass der Revolver nicht ordnungsgemäß zu einer Filmwaffe umgebaut worden war.
Seine Schwester Shannon drückte auf Twitter ihr Mitgefühl für die Hinterbliebenen der getöteten Kamerafrau aus: „Im Herzen sind wir bei der Familie von Halyna Hutchins, bei Joel Souza und allen, die an dem Vorfall bei ,Rust‘ beteiligt waren. Niemand sollte jemals von einer Schusswaffe an einem Filmset getötet werden.“
Halyna Hutchins war dabei, eine spektakuläre Karriere hinter der Kamera zu machen. Eigentlich stammte sie aus der Ukraine, wuchs auf einer russischen Militärbasis im arktischen Polarkreis auf, inmitten von „Rentieren und nuklearen U-Booten“, wie sie auf ihrer Webseite schreibt.
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Die 42-Jährige studierte Journalismus in der Ukraine, wurde schließlich in England Investigativjournalistin und arbeitete an Dokumentarfilmen mit. Dabei entdeckte sie ihre Liebe zum Kino, ging in die USA, um Film zu studieren. Sie hatte einen kleinen Sohn.
Der Filmdreh wurde abgebrochen. Ob er jemals fortgesetzt wird, ist unklar. „Die gesamte Besetzung und die Crew sind von der heutigen Tragödie zutiefst erschüttert“, teilte die Produktionsfirma mit. (dpa/miri)