Anschlagsopfer in Uniklinik Magdeburg außer Lebensgefahr
Nach dem Anschlag in Magdeburg kamen dutzende Verletzte in die Uniklinik – oft mit mehrfachen Knochenbrüchen und Blutungen. Das Notfallkonzept habe gegriffen, resümiert der zuständige Klinikdirektor.
Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind in der Universitätsklinik nach Angaben des zuständigen Direktors für Intensivmedizin keine Opfer der Attacke mehr in Lebensgefahr.
Von den insgesamt 72 dort behandelten Verletzten seien die allermeisten bereits nach Hause entlassen worden, sagte der Notfallmediziner Robert Werdehausen der „Süddeutschen Zeitung“. „Und von den 15 Schwerstverletzten, die instabil unser Haus erreicht haben, konnten wir alle stabilisieren – darunter einige Kinder.“
Verletzte erlitten Knochenbrüche und innere Blutungen
Der Täter, ein Arzt aus Saudi-Arabien, war am vergangenen Freitagabend mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast. Fünf Menschen wurden getötet und bis zu 235 verletzt.
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Die häufigsten Verletzungen waren laut Werdehausen mehrfache Knochenbrüche der Arme und Beine, aber auch des Beckens mit hohem Blutverlust. „Die Personen hatten keine großen Wunden, aber große Blutungen nach innen, die dann zu Schockzuständen führten“, sagte der Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie. Aus medizinischer Sicht erfreulich sei gewesen, dass es wenig Kopfverletzungen gegeben habe.
Neunjähriger auf Magdeburger Weihnachtsmarkt reanimiert werden
Dass manche Patienten nicht gerettet werden konnten, habe nicht an der großen Zahl der Notfälle gelegen, sondern an den zu schweren Verletzungen. „Von den Patienten, die uns zugeteilt wurden, sind zwei verstorben: ein neunjähriger Junge und eine erwachsene Patientin. Der Neunjährige musste schon am Weihnachtsmarkt reanimiert werden, die Fortführung dieser Maßnahmen war dann nach Eintreffen bei uns leider nicht mehr sinnvoll. Auch bei der zweiten Patientin lag eine so schwere Verletzung vor, dass schon keine sinnvollen Behandlungsoptionen mehr bestanden, als sie zu uns kam.“
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Werdehausen sagte, er sei froh, dass solche Notfälle im Vorfeld trainiert wurden. „So konnten wir die Patienten sehr gut und zeitgerecht versorgen.“ Krisenstäbe wurden nach einem festgelegtem Plan gebildet, zusätzliches Personal über ein digitales Alarmierungssystem rekrutiert. Es habe letztlich 520 Mitarbeiter aller Berufsgruppen gegeben, die helfen wollten. „Wir konnten gar nicht alle Freiwilligen zum Einsatz bringen“, sagte der Arzt. Es habe nie Überfüllung gedroht. (dpa/mp)