Antarktis: „Weltuntergangs-Gletscher“ schmilzt – das hat globale Folgen
Schon der Name verrät, dass es sich hier nicht um irgendeine Eisfläche handelt: „Weltuntergangs-Gletscher“ wird der Thwaites-Gletscher genannt. Was daher kommt, dass sein Verschwinden dramatische Folgen für Küstengebiete rund um den Globus hätte. Beziehungsweise haben wird: Laut einer neuen Studie schmilzt der Gletscher noch schneller, als befürchtet.
Der Eisriese liegt im westlichen Teil der Antarktis und ist mit 192.000 Quadratkilometern Ausdehnung etwa doppelt so groß wie Österreich. Mit dem Pine-Island-Gletscher hindert er einen gigantischen westantarktischen Eisschild daran, ins Meer zu fließen.
Schmilzt der Gletscher, steigt der Meeresspiegel dramatisch
Wegen warmer Meeresströmungen schmilzt der Gigant allerdings entlang seiner Unterwasserkante. Wenn der riesige Eisschild nicht mehr blockiert wird und ins Meer fließt, würde er dort schmelzen – und der Meeresspiegel würde um mehr als einen Meter ansteigen. Das hätte weltweit fatale Folgen für Küstenstädte.
Robert Larter vom britischen Polarforschungsprogramm (British Antarctic Survey) warnte: „Thwaites hält sich heute wirklich nur noch mit den Fingernägeln fest.“ . Er erklärte, dass man in Zukunft damit rechnen müsste, dass in kurzen Zeiträumen große Veränderungen eintreten. 2021 ergab eine Studie, dass das Schelfeis des Thwaites innerhalb von fünf Jahren zerbrechen könnte.
Das könnte Sie auch interessieren: Forscher entdecken Mikroplastik im ewigen Eis
Schon jetzt macht das verlorene Eis mehrere Prozent des Anstiegs des Meeresspiegels aus. Übrigens: Der Name „Weltuntergangs-Gletscher“ gefällt Larter und anderen Forschern gar nicht. Denn so dramatisch die Auswirkungen zu werden drohen – Thwaites wird die Welt nicht untergehen lassen. (miri/dpa)