Auch der Dänen-Prinz paukt hier: Gewalt-Skandal um Elite-Internat
Herlufsholm ist ein Internat für Teenies aus gutem Hause – und sogar Königskinder pauken hier. Doch die dänische Elite-Schule, die auch der Sohn von Kronprinz Frederik und Prinzessin Mary besucht, wird von einem Skandal erschüttert: In einer TV-Doku wird von Gewalt, Mobbing und sexuellem Missbrauch gesprochen. Als erste Konsequenz trat nun der Rektor zurück.
Mikkel Kjellberg werde seinen Posten nach einer Entscheidung des Vorstandes nicht weiter ausüben, teilte die Schule am Samstag mit, wie die dänische Zeitung „Politiken“ berichtete. Zuvor hatte der Sender TV2 in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Doku mit dem Namen „Herlufsholms hemmeligheder“ (dt.: Die Heimlichkeiten von Herlufsholm) über Fälle von körperlicher Gewalt, Mobbing und sexuellem Missbrauch an der Schule berichtet. Mehrere frühere Schüler berichten darin von kränkenden Erfahrungen. Ältere Schüler sollen die jüngeren vor allem nachts überfallen und unter anderem regelmäßig verprügelt haben.
Dänisches Internat Herlufsholm: Doku berichtet von Gewalt und Missbrauch
Der 16-jährige Dänen-Prinz Christian ist Gymnasialschüler an dem Internat in der Nähe von Næstved, gut 70 Kilometer südwestlich von Kopenhagen. Auch seine Schwester Prinzessin Isabella (15) will eigentlich nach den Sommerferien auf die Schule gehen. Doch das dürfte am königlichen Tisch nochmals diskutiert werden, denn die Eltern der Junior-Royals äußerten sich bereits zu den brisanten Enthüllungen.
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Frederik und Mary teilten ein Statement auf Instagram, in dem sie schreiben, dass sie „als Eltern ihres Sohns Prinz Christian zutiefst erschüttert seien, von systematischem Mobbing und einer Kultur der Kränkungen und Gewalt an der Bildungseinrichtung zu hören.“ Als Eltern erwarteten sie, dass die Schule eine Kultur schaffe, in der sich alle sicher und als Teil der Gemeinschaft fühlten. Veränderungen seien ganz offensichtlich notwendig.
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Eine solche Erklärung von Vertretern des Königshauses ist sehr ungewöhnlich. Experten halten das für einen Beleg dafür, wie ernst die dänischen Royals die in einer Fernsehdokumentation laut gewordenen Vorwürfe nehmen. Auch Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte am Freitag auf Facebook gefordert, die Schule müsse Verantwortung übernehmen und die zugrundeliegende Kultur stoppen. Neben dem Neuanfang an der Spitze will die Schule nun auch weitreichende Reformen einleiten. (alp/dpa)