Gaza: Austausch von 33 israelischen Geiseln gegen 1904 inhaftierte Palästinenser
Am Sonntag soll die Waffenruhe im Gazastreifen beginnen. In den kommenden sechs Wochen sollen dann 33 israelische Geiseln gegen 1904 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden.
Während der zwischen Israel und der Hamas vereinbarten Waffenruhe sollen insgesamt 1904 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen und Lagern entlassen werden. Das teilte die Regierung in Jerusalem mit. Im Gegenzug muss die Hamas während der sechswöchigen Waffenruhe, die am Sonntagmorgen beginnen soll, 33 von insgesamt 98 israelischen Geiseln freilassen.
Unter Palästinensern sind auch Kämpfer der Hamas
Bei den Palästinensern handele es sich um 1167 festgenommene Bewohner des Gazastreifens, die nicht an dem Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus dem Küstenstreifen vom 7. Oktober 2023 in Israel mit 1200 Toten und mehr als 250 Verschleppten beteiligt waren, teilte die Regierung weiter mit. Dabei dürfte es sich vor allem um Hamas-Kämpfer handeln, die während der vergangenen mehr als 15-monatigen Kämpfe gefangen genommen wurden.
Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- Wer hat Angst vor der AfD? Eine Spurensuche von Wilhelmsburg bis Blankenese
- Alles schnieft! Was Ärzte und Krankenkassen zur Erkältungswelle sagen
- Zoff um Bunker-Hotel: Ex-Geschäftspartner bekriegen sich per Anwaltsschreiben
- Mittagstisch für unter 10 Euro: Lunch-Adressen mit bestem Preis-Leistungs-Verhältnis
- 20 Seiten Sport: Was St. Paulis Niederlage beim Letzten in Bochum bedeutet & was Ex-HSV-Trainer Tim Walter über Nachfolger Merlin Polzin sagt
- 20 Seiten Plan7: Lach-Garantie beim „Comedy Pokal“, Fatih Akins Film als Theaterstück & Ausgeh-Tipps für jeden Tag
Die anderen 737 freizulassenden Palästinenser sind Häftlinge, die wegen leichterer Delikte wie Steinwürfe im Westjordanland oder illegalem Grenzübertritt sowie auch illegalen Waffenbesitzes oder anderer Gesetzesverstöße inhaftiert oder verurteilt wurden. Darunter sind aber auch Häftlinge, die wegen schwerer Straftaten wie etwa Mord einsitzen.
Prominenter palästinensischer Häftling bleibt im Gefängnis
Die Zeitung „Jerusalem Post“ berichtete, dazu gehöre etwa Sacharia Subaidi. Er war während des zweiten Palästinenseraufstands Intifada ab 2000 Befehlshaber des militärischen Arms der Fatah-Bewegung, der Al-Aksa-Brigaden, in Dschenin im nördlichen Westjordanland. Dabei wurden von 2000 bis 2005 rund 3500 Palästinenser getötet, mehr als 1000 Israelis starben bei Anschlägen von Palästinensern.
Auf der Liste der freizulassenden Häftlinge stand auch Mahmud Atallah, der eine lebenslange Haftstrafe plus 15 Jahre für die Ermordung einer Palästinenserin verbüßt, die der Kollaboration mit Israel beschuldigt wurde. Weitere Namen umfassen Wael Kassem und Wisam Abbasi, die an Bombenanschlägen in Israel mit Dutzenden Toten beteiligt gewesen sein sollen. Das israelische Justizministerium veröffentlichte eine Liste mit insgesamt 22 Häftlingen, denen schwere Angriffe auf Israelis vorgeworfen werden.
Das könnte Sie auch interessieren: Silvesterkrawalle in Steilshoop: Angereist? Täter kommen überwiegend aus dem Viertel
Nicht freigelassen werden soll hingegen der prominenteste palästinensische Häftling in Israel, Marwan Barghuti aus der Führungsebene der Fatah-Bewegung. Er war 2004 wegen fünffachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. (dpa/mp)