Justizskandal: Bankräuber aus Remmo-Clan plötzlich frei – trotz hoher Haftstrafe
Er raubte 2021 einen Geldtransporter aus, bedrohte die Fahrer mit einer Waffe und Pfefferspray. Dafür wurde Muhamed Remmo zu einer Haftstrafe verurteilt. Aber jetzt ist das Mitglied des berüchtigten Remmo-Clans aus Berlin frei. Weil es keinen Platz für ihn im Maßregelvollzug gab. Der drogensüchtige Mann ist schon in die Türkei abgereist …
Laut „Spiegel TV“ ist der einstige Boxer, dreifache Vater und Neffe von Clan-Chef Issa Remmo am Wochenende nach Istanbul ausgereist. Der Mann sollte in den Maßregelvollzug, weil er kokainabhängig ist, ein Entzug im Maßregelvollzug war wegen Platzmangels allerdings nicht möglich. Das bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft dem Berliner Tagesspiegel. Die Polizei wurde über die Freilassung offenbar nicht informiert.
Remmo überfiel 2021 einen Geldtransporter
Die Tat: Mit drei Komplizen hatte Remmo am 19. Februar 2021 einen Geldtransporter vor einer Volksbank-Filiale in Berlin ausgeraubt. Sie waren als Müllmänner verkleidet, bedrohten die Geldboten mit Schreckschusspistolen und sprühten ihnen Pfefferspray ins Gesicht. Sie erbeuteten fast 650.000 Euro. Dafür wurde Remmo vom Landgericht zu sieben Jahren Haft wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung verurteilt.
Remmo wurde wegen seiner Kokainsucht überführt: Seine tropfende Nase hinterließ eindeutige Spuren an der Kleidung eines Sicherheitsmannes. Ein Gutachter hatte ihm eine schwere, krankhafte seelische Störung wegen der Drogenabhängigkeit attestiert. Den Entzug sollte er im Maßregelvollzug machen.
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Und diese Therapie hätte er schon seit September letzten Jahres in einer Klinik des Maßregelvollzugs bekommen müssen. Deshalb hat sein Anwalt einen Antrag mit „sofortiger Verlegung“ seines Mandanten gestellt. Das Problem: Die Justiz hat nur wenige Wochen Zeit, den Verurteilten dem Haftkrankenhaus zu überstellen.
Das konnte nicht geschehen – weil in Berlin seit Jahren ausreichende Kapazitäten im Maßregelvollzug fehlen.