Bei Rossmann an der Kasse: Kassiererin soll Kundin rassistisch beleidigt haben
Berlin –
Rassismus-Skandal an der Kasse: Die Drogeriemarktkette Rossmann ist in Bedrängnis geraten, weil eine Kassiererin eine schwarze Frau beim Bezahlvorgang rassistisch beleidigt haben soll.
„Wir bedauern sehr, was unsere Kundin in unserer Filiale in Berlin erlebt hat“, teilte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage mit. Aktuell arbeite man den Vorfall intern auf, „um daraus die notwendigen Konsequenzen zu ziehen“.
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Mehrere Medien hatten berichtet, Vanessa H. sei beim Bezahlen des Betrugs beschuldigt worden: Die Kassiererin habe den deutschen Nachnamen auf der Bankkarte der Kundin für unvereinbar mit deren Hautfarbe gehalten, so der Vorwurf. „Ich musste mir anhören, dass meine Bankkarte nicht meine ist und dass eine Schwarze wie ich sowas nicht besitzen kann“, berichtete H. in einem Video, das auf Twitter veröffentlicht wurde. Eine hinzugerufene Kollegin habe zu ihr gesagt, sie solle „die Klappe halten“ und „nicht lügen.“
Berlin: Kundin von Rossmann-Angestellter rassistisch beleidigt
Als Vanessa H. Anzeige erstatten wollte, hätten die hinzugerufenen Polizisten ihren Worten angeblich keinen Glauben geschenkt, ihr die Schuld zugewiesen und ihr gedroht.
Rossmann teilte mit, man suche den Dialog mit allen Beteiligten, vor allem mit der Kundin, die man inzwischen über die sozialen Medien kontaktiert habe.
Video: Wie groß ist das Rassismusproblem in Deutschland?
Die Polizei hat unterdessen eine Strafanzeige gegen die Kassiererin aufgenommen und ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung mit rassistischer Motivation eingeleitet, teilte die Behörde bei Twitter mit.
Noch seien nicht alle Informationen zusammengetragen. „Wenn sich der Vorfall so abgespielt hat, dann steht ein disziplinarwürdiges Verhalten unseres Kollegen im Raum“, hieß es. (dpa/vd)