Krankenversicherung Beiträge
  • Krankenkassenkarten (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance / dpa | Robert Schlesinger

„Beitragstsunami“ droht: Für Versicherte könnte es richtig teuer werden

Kommt jetzt der „Beitragstsunami“? Der gesetzlichen Krankenversicherung könnte im kommenden Jahr mehr Geld fehlen als bislang angenommen. Für Versicherten könnte das richtig teuer werden. Gesundheitsminister steht unter Druck.

Bisherige Schätzungen gehen von einer saftigen Finanzlücke in Höhe von 17 Milliarden Euro aus, doch nach Berechnungen des Instituts für Gesundheitsökonomik (IfG) drohe sogar ein Defizit von 25 Milliarden Euro. Dies berichtete zunächst die „Bild“.

Grund: In den bisherigen Schätzungen „waren der Krieg in der Ukraine und die Folgen noch nicht eingepreist“, sagte IfG-Chef Günther Neubauer der Zeitung. „Die Inflation lässt in Praxen und Kliniken die Ausgaben steigen, während die Aussichten für den Arbeitsmarkt im Herbst eher schlecht sind.“

Krankenkassen: Es droht ein Finanzdefizit von bis zu 25 Milliarden Euro

Für Versicherte heißt das konkret: Würden die Finanzierungsdefizite allein durch steigende Beiträge ausgeglichen, resultierten daraus Beitragserhöhungen von bis zu 537,02 Euro für Spitzenverdiener und 455,16 Euro für Durchschnittsverdiener netto pro Jahr.

Andreas Storm, Vorstandsvorsitzende der DAK Gesundheit, forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum Handeln auf. „Lauterbach muss jetzt gemeinsam mit dem Bundesfinanzminister den 70 Millionen Versicherten die Frage beantworten, ob und wie er den drohenden Beitragstsunami noch verhindern will.“

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Die Branche warte auf den angekündigten Gesetzesentwurf zur Stabilisierung der Finanzen der gesetzlichen Kassen bereits seit drei Monaten, sagte Storm.

Lauterbach hatte angesichts des erwarteten Milliardendefizits die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen bereits darauf vorbereitet, dass 2023 die Beiträge steigen könnten. Im März sagte er, bei einem erwarteten Defizit der Kassen von rund 17 Milliarden Euro im nächsten Jahr lasse sich das nicht vollständig vermeiden. (alp/dpa)

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