Biontech, AstraZeneca & Co.: So gut sind Geimpfte gegen Corona geschützt
Berlin –
Mit der Corona-Impfung ist die Hoffnung verknüpft, bald wieder zur Normalität zurück kehren zu können. Doch wie gut sind Geimpfte vor dem Virus geschützt? Neue Daten geben darüber Aufschluss.
Alle vier bisher in Europa zugelassenen Covid-19-Impfstoffe sind nach Einschätzung von Behörden und Fachleuten in Deutschland gleichermaßen zum Schutz des Einzelnen und zum Eindämmen der Pandemie geeignet. Angenommen wird, dass sie einen Großteil schwerer und potenziell tödlicher Krankheitsverläufe verhindern.
Impfung verhindert schwere Corona-Krankheitsverläufe
Je nach Impfstoff sinkt bei Geimpften die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken, deutlich im Vergleich zu Ungeimpften – um bis zu 70 Prozent beim vektorbasierten Impfstoff von Johnson & Johnson bis hin zu maximal 95 Prozent bei den mRNA-Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna.
Das könnte Sie auch interessieren: AstraZeneca-Impfung – Warum die Risiko-Abwägung vielen schwer fällt
Das geht aus einer Übersicht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) hervor. Der direkte Vergleich dieser Prozentangaben sagt allerdings wenig aus: In klinischen Studien wurden die Präparate nicht miteinander verglichen.
Bei fast allen Impfstoffen sind zwei Dosen notwendig
Bei drei der vier bislang verfügbaren Impfstoffe sind zwei Dosen für den vollen Schutz nötig. Dazwischen sollten nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) bei mRNA-Impfstoffen sechs Wochen liegen, bei AstraZeneca zwölf Wochen.
Der Schutz stellt sich nicht unmittelbar nach der Spritze ein: Beim Mittel von Biontech/Pfizer besteht er laut PEI ab Tag 7 nach der zweiten Impfung, bei Moderna ab Tag 14 und bei AstraZeneca ab Tag 15. Nach der Einzeldosis von Johnson & Johnson bestehe der Schutz ab Tag 28. Wie lange Geimpfte geschützt bleiben, lässt sich derzeit noch nicht sagen.
Menschen profitieren bereits nach erster Impfung
Angenommen wird, dass vollständig geimpfte Menschen als Überträger des Virus eine geringere Rolle spielen als Ungeimpfte. Die Stiko schreibt: Anzunehmen sei eine stark reduzierte Virusausscheidung bei Menschen, die sich trotz zweifacher Impfung infiziert haben. In beschränktem Maße scheinen sie eine Infektion aber noch weitergeben zu können. Deshalb wird auch Geimpften empfohlen, sich weiter an Schutzmaßnahmen zu halten.
Menschen profitieren laut einer Untersuchung auch schon von der ersten Impfdosis – und zwar unabhängig davon, ob sie Biontech/Pfizer oder AstraZeneca bekommen haben. Eine großangelegte Studie der Universität Oxford in Kooperation mit der britischen Statistikbehörde ONS und dem Gesundheitsministerium des Landes zeigte kürzlich, dass das Risiko für eine Corona-Infektion drei Wochen nach der Impfung um 65 Prozent sank, wie die Universität kürzlich mitteilte.
Schutz vor Virusvarianten
Zur Rolle der Virusvariante B.1.1.7, die inzwischen in Deutschland dominiert, erklärte die Stiko, dass alle der in Europa zugelassenen Impfstoffe einen „sehr guten Schutz vor einer symptomatischen Erkrankung“ böten.
Die Schutzwirkung gegen symptomatische Erkrankungen durch die in Südafrika entdeckte Mutante B.1.351 sei „hingegen deutlich reduziert“; diese Variante macht in Deutschland bislang nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) konstant einen sehr geringen Anteil aus. Laut Stiko deuten Studiendaten auf eine Schutzwirkung aller zugelassenen Impfstoffe gegen schwere Verläufe hin – und dies auch, wenn B.1.351 vorliegt. (dpa)