Uğur Şahin Omikron Impfstoff
  • Biontech-Gründer Uğur Şahin entwickelte in seinem Unternehmen die angepassten Omikron-Impfstoffe.
  • Foto: picture alliance/dpa/Andreas Arnold

Biontech-Chef: Omikron-Impfstoffe kommen wohl schon nächste Woche

Jetzt kann es ganz schnell gehen. Die neuen Omikron-Impfstoffe stehen kurz vor der Zulassung – und werden womöglich schon Anfang September ausgeliefert. Das sagte Biontech-Chef Uğur Şahin nun in einem „Spiegel“-Interview. Trotz optimiertem Impfschutz für den bevorstehenden Herbst bereitet dem Pharma-Unternehmer aber vor allem eines Sorgen: neue Mutationen, die aus dem Nichts auftauchen.

Wie das Robert-Koch-Institut in seinem jüngsten Wochenbericht verkündet, gehen mehr als 95 Prozent der aktuellen Corona-Infektionen auf die Omikron-Untervariante BA.5 zurück. Laut Sahin macht Omikron derzeit 99,8 Prozent der Erreger aus und mutiert stetig. Genau gegen diese Varianten entwickelte Biontech zuletzt unter Hochdruck mehrere angepasste Impfstoffe.

Auf die Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) warten gerade zwei Biontech-Produkte: Einer basiert auf dem Omikron-Subtyp BA.1, der andere auf dem vorherrschenden Subtyp BA.5. „Es ist das erste Mal, dass ein adaptierter Impfstoff zugelassen wird. Die Zulassungsbehörden wollten eine ganze Reihe zusätzlicher klinischer Daten sehen“, erklärt Şahin das Verfahren. Aber er rechne damit, dass „wir sehr zeitnah ausliefern können, hoffentlich ab Anfang September.“ Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte vor Kurzem zur geplanten Auslieferung gegenüber „t-online“: „Wir haben so viel angepassten Omikron-Impfstoff bestellt, dass er für alle reicht.“

Biontech-Chef Şahin: Omikron-Impfstoffe kommen wohl Anfang September

Doch worin unterscheiden sich die beiden Impfstoffe? Grundsätzlich bestehe zwischen den beiden Impfstoffen kein großer Unterschied, so Şahin: „Beide haben in Untersuchungen gezeigt, dass sie im Vergleich zum ursprünglichen Impfstoff eine klar überlegene Antikörperantwort auf Omikron produzieren.“ Es gebe aber deutliche Hinweise, dass der BA.5-Impfstoff auch noch besser gegen BA.5 wirkt.

Doch trotz aller angepassten Impfstoffe sagt der Experte: „Das Virus mutiert in hoher Geschwindigkeit weiter.“ So sei es wichtig, „dem Immunsystem bereits jetzt möglichst viele dieser mutierten Positionen zu zeigen, damit es dazulernt und auch nachkommende Varianten erkennt.“ Zwar sei die Omikron-Variante „nicht leicht zu verdrängen“, aber laut Şahin machen ihm vor allem stark mutierte Varianten Sorgen, die „scheinbar aus dem Nichts auftauchen“.

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Sie seien schwer vorherzusehen, „weil sich das Virus praktisch neu erfindet.“ Sie entwickeln sich meist über einen längeren Zeitraum in Menschen mit geschwächtem Immunsystem – und hätten das Potenzial, „regional oder sogar global eine neue Pandemie auslösen zu können“. (alp)

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